Schweren Herzens verliess ich Kanada, fuhr mit dem Bus via Niagara und nach einem kurzen Grenzübertritt in die USA (die Immigration ging wirklich schnell von statten und dann warteten wir auf ein paar Leute, ohne die wir nach über 45 Minuten trotzdem weiterfuhren) kam ich in Buffalo an. Hier hatte ich über zwei Stunden Zeit umzusteigen und machte einen kleinen Ausflug ins Zentrum, das sicherlich auch schon bessere Zeiten sah. In einem Shoppingzentrum, in dem drei Viertel der Läden geschlossen waren, ass ich mit gerade mal zehn anderen Leuten im Foodcourt zu Mittag.
Zurück im Busterminal fuhr ich mit dem Bus nach Erie, einer mittleren Stadt am -logischerweise- Eriesee.
Vom Busterminal lief ich die rund 18 Blocks zum Hotel, und checkte für die nächsten zwei Nächte ein. Nach dem Deponieren des Rucksacks verliess ich das Zimmer und lief weiter fünf Blocks zur Autovermietung und holte kurz vor Ladenschluss das reservierte Auto ab.
Tags darauf verliess ich das Hotel, setzte Kurs zum wohl berühmtesten Nager der Welt. In Richtung Südosten gelangte ich über mittelmässig befahrene Strasse und durch eindrückliche Wälder nach Punxsutwaney. Am zentral gelegenen Platz fand ich dann Phil, nicht ganz alleine und -was sonst- schlafend im “Zoo“.
Entgegen dem Film befindet sich Gobblers Knob (der Baumstrunk, aus dem Phil am 2. Februar gehoben wird und ev. seinen Schatten sieht) ausserhalb von Punxsutawney auf einem Hügel.
Im Wettermuseum fand ich zufälligerweise eine Broschüre über einen der grossartigsten Schauspieler und ich machte mich sogleich auf in das nahegelegene Indiana. Dort angekommen, besuchte ich das Museum über James Stewart, in dem ein Film über sein Leben und Hunderte Memorabilia ausgestellt sind. Leider durfte man keine Fotos drinnen machen...
Auch die Rückfahrt führte mich durch eine überaus grüne Gegend, jedoch benutze ich hierfür den Highway. In Erie retournierte ich das Auto, wurde ins Hotel gefahren und ass beim Chinesen gegenüber ein paar Nudeln.
Am nächsten Tag lief ich früh zum Busterminal und nahm den ersten Bus nach Cleveland, stieg dort um und erreichte am frühen Nachmittag Sandusky, resp. den weit aussen in einem Tankstellenshop gelegenen “Busbahnhof“. Da ich kein öffentliches Transportsystem erwartete (ich fand nicht wirklich die richtige Info in I-net), war ich dann positiv überrascht, dass doch ein existiert. Fragen schadet ja nie. Ich wartete dann auf den Bus und fuhr so weit ins Zentrum wie mich diese Linie bringen würde. Nach ein bisschen Sightseeing in den knapp zwei halbbelebten Strassen, stand die nächste Herausforderung auf dem Programm: Wie komme ich zum Hotel, das am anderen Ende der Stadt lag. Vermutlich zu Fuss. Kommt Zeit, kommt Rat, dachte ich mir und genehmigte mir als erstes ein kühles Glas Weisswein in der Bar am Eck. Ich okkupierte einen Hochtisch, stellte meinen Rucksack daneben und ging zurück zur Bar um die Bardame zu fragen, ob es denn eine Touristeninformationsanlaufstelle im Ort gäbe (negativ) oder wie ich zumindest an eine Karte käme (wusste sie nicht). Ich kam mit einem anderen Gast ins Gespräch, ein älterer Herr, der schon über dreissig Jahre hier wohnt und er gab mir den Tipp mal unten am Pier zu schauen. Im Verlaufe der Konversation machte er mir das Angebot, ob ich denn sein Fahrrad mieten wolle. Nach dem Besprechen der Rahmenbedingungen genoss ich den Wein und nahm eine halbe Stunde später das Fahrrad in Empfang. Damit wäre dann das Thema Transport bis am Samstagmorgen geklärt.
Gegen Abend fuhr ich raus zum Hotel, checkte im Motel Mecca bei der freundlichen Inderin ein und ass in einer rustikalen Bar Fish’n Chip mit Fisch aus dem Eriesee.
Den nächsten Tag verbrachte ich im Cedar Park und um dorthin zukommen, “übersah” ich ein Fahrverbotsschild, da der direkte Zubringer nur für motorisierte Fahrzeuge zugelassen ist. Ich würde sagen, Cedar Point überragt das Six Flags in L.A. , selbst ältere Achterbahnen sind spektakulär. Die wohl (zeitlich) kürzeste Achterbahn Top Dragster ist atem(be)raubend.
Kurz vor dem Eindunkeln verliess ich den Park und da mich der Parklotse nicht auf den Zubringer liess, musste ich einen Umweg nehmen, durch den ich erst im Dunkeln im Hotel ankam.
Am zweiten Tag in Sandusky fuhr ich quer durch die Stadt und die Aussenbezirke, machte hie und da eine Pause, trank gemütlich einen Kaffee oder verpflegte mich in einem Restaurant.
Am Samstagmorgen fuhr ich ins Zentrum von Sandusky zurück und traf mich wie abgemacht mit Roy um ihm das Fahrrad zu retournieren. Er lud mich zum Frühstück ein und fuhr mich anschliessend noch zum Busbahnhof.