Überraschend pünktlich fuhr der Bus ab und nach rund 90 Minuten kam ich in Calgary an. Im integrierten Restaurant wartete ich auf den nächsten Bus, der mich von hier bis nach Ottawa bringen würde. Kaum eingestiegen und den Busbahnhof verlassen, hielt der Fahrer an und teilte uns mit, dass nur der erste Gang reinginge und er den Computer des Busses resetten müsse. “Ein Boot tut immer gut” und los ging die Fahrt durch die kanadische Pampa.
Auf dieser Strecke waren zwei Busse unterwegs, den anderen holten wir dann irgendwann aufgrund eines Motordefektes ein und ein paar wenige Passagiere transferierten in unseren Bus. War wohl nichts mit zwei Sitzen für die Nacht. Besser als erwartet schlief ich diese dann mehr oder weniger durch und am zweiten Tag grünte es einiges mehr.
In Thunder Bay hatten wir knapp zwei Stunden Zeit für das Abendessen und ich ging in das nahegelegene Einkaufszentrum um einerseits zu Essen, ein weiteres Buch zu kaufen und um die Beine zu bewegen. Dann folgte eine weitere Nacht (in einem anderen) Bus, in derer mein Schlaf einiges mehr durchmachte. Mein Sitznachbar war ein angenehmer und unterhaltsamer Zeitgenosse, die dicke Tante hinter uns jedoch sägte (gefühlt) den halben kanadischen Wald um. Wenn sie wach war, wies sie ihre Kinder zurecht.
Am Mittag des dritten Tages erreichten wir Sudbury und ich wechselte in den nächsten Bus, nur noch acht Stunden nach Ottawa... Gegen halb neun kamen wir dort dann an, ich fuhr mit dem lokalen Bus ins Zentrum und checkte in dem eher aussergewöhnlichen Hostel ein. Nach rund 60 Stunden praktisch nonstop unterwegs und mit einem neuen persönlichen Weltrekord war ich froh mich endlich duschen und hinlegen zu können.
In den nächsten beiden Tagen erkundete ich vorwiegend zu Fuss Ottawa und machte einen Ausflug mit dem Schiff auf dem Fluss.
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