Sonntag, 29. Januar 2012

Einmal um die halbe Kugel, Singapur und Kuching

Seit ein paar Stunden bin ich in Kuching, welches im malaiischen Borneo oder im borneotischen Malaysien liegt. Endlich sind die Temperaturen wieder das, was sie meiner Meinung nach um den Äquator herum sein müssten. Lockere 35 Grad am Schatten und leicht darunter bei Regen.  Heute habe ich zwei Museen hier besucht. Im Einen waren ausgestopfte Tiere, Skelette, Modelle und Teile von bornesischen Langhäusern, etwas über die Ölgewinnung sowie Druckerpressen und im Anderen malaiische Kunst ausgestellt.
Anschliessend machte ich einen Spaziergang durch Kuching. Da heute jedoch Sonntag ist, sind wenige Leute auf der Strasse und auch Klein Indien & sogar Chinatown sind sehr ruhig.






Vor sechs Tagen bin ich von Quito aufgebrochen. Nach einer unruhigen Nacht war ich schon um halb fünf Uhr auf, packte die Rucksäcke, entsorgte den LP und machte mich mit einem Taxi auf zum Flughafen. Die Dame am Schalter teilte mir nach zwanzig Minuten mit, dass es nicht möglich sei, das Gepäck die ganze Route von Quito über Lima über Mexiko City über Los Angeles über Hong Kong bis nach Singapur durchzuchecken (geht ja gar nicht...). Ebenso könne sie mir nicht alle Boardingpässe vorbereiten, es ginge leider nur bis Mexico City. So nahm ich dann die beiden ersten Tickets entgegen und machte mich auf durch die Passkontrolle in den Abflugsbereich.
Nach dem Start wurde ich von den beiden Vulkanen Cotopaxi und Chimborazo verabschiedet.



In Lima angekommen, wechselte ich mühsam das Flugzeug, da die Sicherheitskontrolle beim Transfer kaum vorwärts ging. Ich erreichte als einer der Letzen das Flugzeug und gleich wurden die Türen geschlossen. Flug Nummer zwei führte mich nach Mexiko City, wo ich nach der Immigration (jetzt habe ich einen zusätzlich Stempel) den grossen Rucksack aufgriff und anschliessend zu einem anderen Terminal wechseln musste um wieder einzuchecken. Diesmal konnte das Ticket nur für diesen Flug nach Los Angeles ausgedruckt werde, das Gepäck müsse ich dort auch wieder entgegen nehmen. So erreichte ich gegen neun Uhr Abends Ortszeit die Westküste der USA. Ich erhielt einen weiteren Stempel im Pass, holte den Rucksack ab, ging durch den Zoll und transferierte zum nächsten Terminal. Ein weiteres Mal eingecheckt, das Gepäck würde bis nach Singapur durchgehen.
Um Mitternacht, was für mich schon drei Uhr morgens war, verliess ich die Staaten mit der Aussicht auf einen 15-stündigen Flug. Nach diesem lange Tag hielt ich noch eisern durch, bis das Nachtessen serviert wurde. Kurz nach dessen Abschluss schlief ich auch schon ein. Nach dem Aufwachen waren noch knapp sechs Stunden abzusitzen, die ich mit Spielen, Filme und Serien kucken verbrachte.
In Hong Kong angekommen, war wieder eine lange Schlange beim Security-Check zum Transfer durchzustehen. Dieser Flug in dieser Odyssee führte mich schliesslich nach Singapur, dem zeitweiligen Zwischenstopp.
Nach zwei Tagen Reisen mit fünf Flügen, doppelt so vielen Sicherheitskontrollen und ca. 23’000 zurückgelegten Kilometern sind die dreimal Umsteigen in der Metro nicht relevant. Bei der Station Little India stieg ich aus und lief zur Jugendherberge, in der ich vor zwei Wochen eine Reservation machte.
Nach dem Einchecken benötigte ich eine ausgiebige Dusche und machte ausserdem eine dringend notwendige Kleiderwäsche. Dann waren erstmals ein paar Besorgungen fällig, die ich mit einem langen Besuch der Orchard Street verband. Dieser lange Spaziergang war nötig, damit ich nicht schon um fünf Uhr Abends einschlief. Mir schien es jedoch so, als könnte ich irgendwo absitzen und wäre in unter einer Minute weg.
Ich kaufte als erstes Moskitospray und ein neues, kleines Vorhängeschloss (diesmal eines mit Zahlen, da muss man keine Schlüssel herumtragen), da jenes zusammen mit der Kette irgendwann unterwegs einen ungeplanten Abgang machten. Ich suchte einen Buchladen auf, indem ich den Lonely Planet von Südostasien und ein Japanischlehrbuch zu dessen Auffrischung kaufte.
Am Folgetag machte ich einen grossen Rundgang durch Singapur und besuchte ein paar Örtlichkeiten, die vor zehn Jahren ganz anders aussahen oder schlicht noch nicht existierten.









In Singapur wurde sehr viel gebaut, vor allem Hotels und Einkaufszentren, so scheint mir. Die Landgewinnung gehört neben dem Ausbau der Metro sicher auch zu den verfolgten Projekten. Für mich hat Singapur etwas Charme verloren, resp. zugebaut. Mir kommt es vor als ob es nur noch ein einziger grosser Kiosk ist, sogar der riesige Hafen scheint im Wege zu sein.
Da Singapur für mich nur ein Zwischenstopp war, hatte ich an diesem Morgen keine Mühe die Stadt zu verlassen. Auf dem gleichen Weg fuhr ich wieder zum Flughafen und checkte bei Air Asia ein, bei denen ich vor drei Wochen oder so den Flug nach Kuching gebucht hatte. Nach einem kurzen Flug und einer unkomplizierten Immigration bestieg ich ein Taxi, das mich ins Zentrum brachte.

Dienstag, 24. Januar 2012

Quito

Die beiden letzten Tage in Quito verbrachte ich mit dem Besuch des alten Teiles der Stadt. Quito ist gespickt mit alten Kirchen, in denen teilweise oder gar nicht fotografiert werden darf. Die alten Gemäuer mit ihren Holzornamenten und verschiedenen Baustilen von Hobby-Romanik über Gotik bis zu Barock haben eines gemeinsam: sie sind trotz des vielen Goldes und Silber düster.








Per Zufall lief ich am Montag gegen halb elf auf die Plaza de Independencia, als sich dort die Leute versammelten. Ich fragten einen Polizisten, was denn hier vorginge und er sagte mir, dass in Kürze die Ablösung der Palastwache stattfindet. Das liess ich mir nicht entgehen. Irgendwann richteten sich alle Augen auf den Präsidentenpalast, dann erschienen der Vizepräsident und der ecuadorianische Präsident Correa (himself) auf der Veranda. Die Ablösungsaktion dauerte rund eine halbe Stunde, bei dem viele Uniformierte mit Bajonetten, Säbeln und auf Pferden die Parade zur vom Nationalspiel aufgeführten Marschmusik und der Nationalhymne ausführten.




Dann folgte der Besuch der gotischen -in den Zwanziger Jahren erbauten- Basilica del Voto Nacional, die auf einem Hügel thronte. Zuerst steigt man durch einen der vorderen Türme auf die Höhe der grossen Rosette. Den  hinteren Turm erreicht man über Holzplanken oberhalb des Hauptschiffes und zwischen dem Steildach, dann folgt eine abenteuerliche Stiege im Freien.








Zurück im vorderen Teil kann der eine der beiden Türme bis über die Turmuhr hinaus bestiegen werden. Auch von hier erhält man eine ausgiebige Aussicht, wenn man sich die Stein-, Wendeltreppe und die fast senkrechte Leiter aus Armierungseisen traut.



Nach dem Mittagessen in einem kleinen Restaurant mit vier Tischen und sehr lokalem Menü (Gemüsesuppe mit Huhn und Schweinescharte an Sauce mit Avocado, Reis, Kartoffel und Salat) fuhr ich zum Aussichtspunkt El Panecillo hinauf.



Am Folgetag machte ich einen Ausflug mit der Gondelbahn von den popligen 2’800m, auf denen Quito liegt, auf den auf 4’100m hoch gelegenen Aussichtspunkt unterhalb sich des auf 4’680m befindenden Vulkans Pichincha. Da das Wetter in und um Quito äusserst unbeständig, resp. kaum vorhersagbar ist, wurde das Wetter dort oben auch nicht besser. Zeitweise konnte ich den Gipfel erhaschen.






Als letzte Visite ging (fuhr) ich wieder ins alte Zentrum zum Plaza de Independencia, an dem sich auch die Kathedrale befindet. Da auch hier ein Fotografierverbot herrschte, habe ich keine quasiphysikalischen Erinnerungen davon. Neben der Bibliothek (und vielem anderen) befindet sich das Mausoleum von Mariscal Sucre, einer führende Person bei der Befreiung von Quito und eine ecuadorianische Version des Gemäldes vom “Final Snack” darin. Auf dem Tisch des Abendmahles befinden sich lokaltypisch Maissaft, eine Art Pfannkuchen und ein geröstetes Meerschweinchen.

Ich werde den Abend noch beschaulich im Quartier Mariscal verbringen, bevor es morgen früh um fünf uhr losgeht und meine zweitätige Reise nach Singapur beginnt.

Auf Wiedersehen Südamerika; ich will wiederkommen, es gibt noch so viel zu sehen.

Montag, 23. Januar 2012

Galapagos

Sonntag
Nach einem ruhigen Flug und der Ankunft am kleinen Flughafen von Baltra erfolgte zuerst das obligatorische Anmelden und Abdrücken der 100 Dollar Parkeintrittgebühr. Kurz darauf konnte ich mein Gepäck aufgreifen und fand unseren Guide für die nächste Woche. Es stiessen weitere Gäste zu uns hinzu, jedoch kamen noch ein paar mehr mit späteren Flugzeugen an, sodass wir schon mal an den Hafen hinunter fuhren und auf das Boot übersetzten. Als wir beim Mittagessen sassen, trafen dann die letzten Gäste und Johan, unser Guide ein. Kaum war das Mittagessen beendet, legten wir mit der Guantanamera auch schon ab.
Wir erhielten Informationen über das Boot, den Park, Sicherheitsanweisung, die zu erwartenden Sichtungen von Tieren darin und führten eine Evakuierungsübung durch. Anschliessend richteten wir ins unseren Kabinen ein. Ich teilte meine mit Benjamin. Neben uns waren noch zwei ältere Damen und zwei frische Studienabgänger aus der Schweiz sowie drei Paare aus Australien, New York und Norwegen an Bord.
Am Nachmittag fuhren wir zur Insel Baja und machten einen ersten Ausflug aufs Land, bei dem wir u..a. Spuren von Schildkröten, Reiher, Iguanas und Flamingos sahen.






Anschliessend schnorchelten wir von Strand aus, dabei stellten sich einige nicht ganz so geschickt an und wurden von den Wellen auf die Steine gespült. Naja.
Nach der Dusche schritten wir zum ausgezeichneten Abendessen und genossen den ersten Abend auf See.

Montag
Auf der Isla Plaza besuchten wir auf mehreren Ausflügen verschieden Plätze und beobachteten grosse und kleine Seelöwen, verschiedene Iguanas, blaufüssige Tölpel und und und.










Dienstag
Auf dem morgigen Ausflug kamen wir am grössten (und ältesten) Kaktus auf den Galapagos vorbei. Und natürlich an vielen Tieren.






Am Nachmittag unternahmen wir eine relativ lange Wanderung auf der Insel Espaniola. Schon am Anlegeort begrüssten uns die mitten im Weg liegenden Iguanas. Ein,6 zwei Minuten später, auf dem ersten Sandstrand hüpften uns schon die Mockingbirds auf der Suche nach Wasser entgegen. Ebenso befanden wir uns in der Nähe des Seelöwen-Kindergartens, ein herrliches Herumturnen der Kleinen.



Wir verliessen die Seelöwen und liefen weiter den Weg entlang zu einer Kolonie von Nazcatölpeln. Einzelne brüteten noch über ihren Eiern, andere wärmten schon ihre in unterschiedlichen Wachstumsstufen befindenden Küken.




Daneben präsentieren sich jugendliche Blaufusstölpel von ihrer besten Seite. Erstaunlich ist, dass die Tier kaum Scheu besitze, denn man kann wirklich die 1.5m an sie ran.


Ein paar Meter weiter trafen wir dann auf das Blowhole und ein paar endemische Albatrosse. Unser Guide meinte, dass wir viel Glück hätten, denn eigentlich wären diese Tiere um diese Zeit schon weg. Da wir (gerade mal) acht Exemplare hier sahen, dürfte seine Aussage unterstreichen.





Auf dem Rückweg sahen wir noch die einheimische Schlange (etwa 40 cm. lang) und da es langsam gegen Abend ging, somit die Temperatur nachliess, gruppierten sich die Iguanas um sich gegenseitig zu wärmen.



Mittwoch
Nach einer wiederum, obgleich des Geschaukels, angenehm verbrachten Nacht gingen wir nach dem Frühstück auf der Insel Floriana an Land. Wir besuchten einen der Brackwasserseen, in dem endemische Flamingos leben. Wir sahen gerade mal zwei Tiere am anderen Ende des Sees, wie auf der anderen Inseln machen die eingeführten und wilden Schweine diesen Tieren fast den Garaus. Auf der anderen Seite der Insel trafen wir auf einen Strand und liefen vorsichtig ins Wasser um die Stachelrochen zu sehen. “Ungeschickterweise” wurde das eine oder andere Tier von den kleinen Wellen an die Beine geschwemmt. Die Berührung war äusserst sanft wie mit einem feinen Tuch.
Leider begann es dann zu regnen und bis wir wieder am anderen Strand zurück waren, völlig durchnässt. Dies spielte jedoch nicht so eine grosse Rolle, da wir anschliessend Schnorcheln gingen. Auf diese Ausflug sahen wir wiederum mehrere Weissspitzen-Riffhaie, einen Seelöwen, der um uns herumkreiste und einzelne Schildkröten. Das absolute Highlight war jedoch ein Hammerhai, der geschätzt fünfzehn Meter unter uns am Boden entlang schwamm.
Zurückgekehrt aufs Schiff verschoben wir nach dem Mittagessen an eine andere Bucht. Dort befindet sich der über zweihundertjährige Postkasten, über den diejenigen wissen was es mit ihm auf sich hat, die hier waren.


Etwas weiter oben befindet sich eine Höhle, ein sogenannter Lavatunnel, der betreten werden kann. Nicht alle von unserer Gruppe taten dies, sodass wir etwa zu acht in die Dunkelheit hinuntersteigen. Zuerst führte der Abstieg über zwei stiegenartige Leitern, dann gebückt einem Seil entlang und über eine Treppe auf den Boden hinunter. Von der dortigen Kaverne aus leicht abfallend bis zum Grundwasser, in welches wir dann eintraten. Auch hier findet sich Brackwasser, diesmal jedoch übel frisches. Wir gingen weiter, deponierten unsere Taschenlampen auf einem grossen Stein und als wir nicht mehr stehen konnten, schwammen wir die letzten zwanzig Meter bis zum Ende. Warum? Weil wir’s konnten. Dann derselbe Weg zurück.







Am Strand unten zogen wir die Schnorchelutensilien an und schwammen hinaus zu verschiedenen, stark mit Seegras bewachsenen Steinen. An zwei verschiedenen Orten sahen wir jeweils drei Schildkröten beim Grasen zu. Eine war aufgrund der Strömung kurzfristig einen halben Meter von mir weg und schaute mit direkt ins Gesicht. Während des Wechselns zum zweiten Ort schwammen sogar vier Pinguine zwischen uns hindurch. Ein weiteres Highlight.
Nach diesem kurzen Schnorchelausflug, kehrten wir auf das Boot zurück, assen zu Mittag und verliessen Espaniola in Richtung XX. Während der rund vierstündigen Überfahrt konnten wir eine Gruppe von ca. zwanzig Delphinen beobachten. Besser geht’s nicht.
Im Hafen von Santa Cruz angekommen, wurde schon das Abendessen serviert und anschliessend das Briefing für den Folgetag durchgeführt. Morgen früh werden uns sieben Personen verlasen, da sie “nur” eine Fünftagestour gebucht hatten.
Das Gummiboot brachte uns dann an Land und wir genossen  den restlichen Abend kürzer oder länger hier.

Donnerstag
An diesen Tag trennten sich die Fünftagestourer von den den Achttagestourer. Wir verbrachten den Morgen in der Charles Darwin Aufzuchtstation, in der vor allem Schildkröten herangezogen werden. Die grossen Landschildkröten von den verschiedenen Inseln befinden sich in grosszügigen Gehegen, entweder unter sich oder in speziellen Fällen auch gemischt.  Die grossen Attraktionen sind jedoch der einsame Georg und Super-Diego. Der eine sollte sich fortpflanzen, da er der letzte seiner Art ist und der andere hat dies mehr als gründlich erledigt.




Während des Mittagessens stiessen die neuen Gäste hinzu und wir fuhren ins Landesinnere um die Landschildkröten in freier Laufbahn zu beobachten.




Wenn man ihnen zu nahe kommt, dann fauchen sie wie eine Katze. Das Männchen ist grundsätzlich einiges grösser als das Weibchen. Anschliessend besuchten wir einen anderen Lavatunnel, dessen Ein- und Ausgang sich an unterschiedlichen Orten befinden und man etwa 200 Meter in ca. 20 Meter Tiefe zurücklegt.



Zurück in Santa Cruz hatten wir (wieder) etwas Zeit totzuschlagen,. Wir tranken in einer Bar während der Crazy Hour einen Caipirinha und unterhielten uns mit zwei von den “Neuen”. Zurück an Bord assen wir zu Abend. Diesmal war das Boot mit 16 Passagieren ausgebucht, was sich in der Enge des jeweiligen Essplatzes niederschlug. Bis zur Abfahrt um 23 Uhr sass ich noch im Essbereich, diskutierte mit Benjamin und trank einen von Jose ausgezeichnet gemachten Pisco Sour.

Freitag
In der Nacht legten wir die Strecke zur Insel Rabida zurück und am Morgen unternahmen wir einen Landgang dem Strand entlang. Auf dieser Insel fällt der rote Sand auf, der vom hohen Eisengehalt rührt.




Von diesem Strand aus stiegen wir ins Wasser für unseren Schnorchelausflug. Wir sahen wiederum Rochen, viele Fische, ein paar Riffhaie und ein paar Seelöwen kreisten locker um uns herum.
Anschliessend verschoben wir zur Insel Bartholome.






Dort vor Anker gelegen, nahmen wir das Mittagessen ein. Wir fuhren auf die andere Seite der Insel und stiegen dort ins Wasser. Langsam folgten wir dem Uferverlauf, wobei ich Rochen, Haie, neben vielen anderen einen Trompetenfisch sowie zwei Barrakudas und zwei Seeschlangen sah.
Nach einer kurzen Dusche an Bord fuhren wir zu einem der Strände um eventuell ein paar Meeresschildkröten zu erspähen. Dem war zwar so, jedoch befanden sich die Tiere mehrere Meter im Wasser, leider keines an Land. Die Galapagos-Pinguine auf der Hinfahrt kompensierten dies mehr als nötig.



Nach einer weiteren, kurzen Fahrt gingen wir an einem kleinen Pier an Land, auf dem es sich ein paar Seelöwen bequem gemacht haben und sich nur unter grossem Protest dazu bewegen liessen, die Treppe für uns freizugeben. Eines der Tiere kürzte die Distanz zum Wasser ab, indem es einfach einen Bauchklatscher machte und abtauchte. Anschliessend liefen wir zum Aussichtspunkt hinauf und bestaunten die Kraterlandschaft und die wohl bekannteste, künstliche Spitze auf den Galapagosinseln (Usaner, 1941, Okkupierung, Einschnitt bei Militärübung gebombt).






Wir verblieben dort oben bis fast zum Sonnenuntergang, resp bis der Park geschlossen wurde. Nach der Rückkehr aufs Boot erhielten wir ein weiteres Mal ein ausgezeichnetes Nachtessen. Den Rest des Abends verbrachte ich gemütlich im Essbereich beim Lesen und Schreiben.

Samstag
In der Nacht legten wir die Strecke zur Insel Genovesa zurück, eine rund achtstündige Fahrt unter dem Sternenhimmel. Genovesa ist ein Vulkan, dessen Caldera eingestürzt ist und ein Teil des Kraterrandes ebenfalls, sodass die Insel eine Hufeisenform erhielt. Weit im Innern wurde am frühen Morgen geankert, und schon kurz darauf wurde aufgestanden. Als erstes bestiegen wir die Dinghies und hielten Ausschau nach Fellseelöwen und Tölpeln.




Über die Prinz Phillip Stufen erreichten wir die Fläche, auf der eine unglaubliche Anzahl von Vögeln sass, brütete, oder einfach umherflog.







Zurück am Strand fand eine lautstarke Seelöwenbabyfütterung statt.


Anschliessend schnorchelten wir von Strand aus, wobei ich neben den vielen Papageienfischen einen Steinfisch, zwei goldene Rochen und einen rund zweieinhalb Meter langen Galapagoshai sah, der etwa drei Meter unter mir hindurch schwamm. Als Abschluss, kurz vor erreichen des Ufers schwamm noch ein grosses Seelöwenmännchen um uns herum und verteidigte mit lautem Bellen “seinen” Strand.
Zurück auf dem Schiff fand das letzte Briefing und anschliessend das letzte Nachtessen auf dem Boot statt. Als Abschluss gönnte ich mir einen Pisco Sour, bevor ich kurz vor dem Schlafen gehen die Rucksäcke packte.

Sonntag
Wiederum durch die Nacht hindurch unterwegs erreichten wir die Insel North Seymour und schon um sechs Uhr standen wir auf festem Grund. Auf dieser Insel lebten viele junge Seelöwen, denen man stundenlang zusehen könnte. Neben den Tölpel befinden sich hier vor allem Fregattvögel, deren Männchen ihren roten, aufgeblasenen Kehlsack zur Schau stellen. Weiterhin sind die grössten Iguanas hier beheimatet, da sie hier mehr als reichlich Futter finden.





Kaum auf das Schiff zurückgekehrt, assen wir das Frühstück und brachten gleichzeitig die Strecke zum Hafen von Baltra hinter uns. Nachdem wir das Gepäck bereitgestellt hatten, verliessen wir die Guantanamera, wurden zuerst mit dem Dinghy zum Steg und dann mit dem Bus zum Flughafen gefahren. Kaum angekommen, stand ich sofort zum Einchecken an. Das war äusserst geschickt, denn so war ich schon mal das Gepäck los und es sollten noch sehr viele Leute am Flughafen auftauchen. Ich erhielt am Schalter die Information, dass sich der Flug verspäten würde, da das Flugzeug wegen des geschlossenen Flughafens Quito später abfliegen würde. So warteten wir, Sebastian und Thomas waren auf dem gleichen Flieger. Gelangweilt und drei Stunden später als geplant, traf das Flugzeug dann doch noch ein. Nach rund 90 Minuten Flug erreichten wir Guayaquil, was für mich eine Zwischenlandung war und für die anderen beiden die Endstation. Wir verabschiedeten uns und dreissig Minuten später waren wir schon wieder in der Luft.
Wie bei den meisten Landungen in Zürich zeigte sich Quito auch nicht von seiner schönsten Seite. Den Rucksack vom Band genommen, ging ich hinaus und schnappte mir ein Taxi, das mich wieder ins Mariscal-Quartier brachte. Mehrere Hostels waren ausgebucht, sodass ich noch ein bisschen auf der Suche für meine Bleibe für die nächsten drei Nächte sein werde. Den Abend beschloss ich mit einem sehr saftigen Stück Fleisch und den obligatorischen Beilagen.

Supplement
Von Jennifer erhielt ich folgende Unterwasserfotos