Montag, 23. Januar 2012

Galapagos

Sonntag
Nach einem ruhigen Flug und der Ankunft am kleinen Flughafen von Baltra erfolgte zuerst das obligatorische Anmelden und Abdrücken der 100 Dollar Parkeintrittgebühr. Kurz darauf konnte ich mein Gepäck aufgreifen und fand unseren Guide für die nächste Woche. Es stiessen weitere Gäste zu uns hinzu, jedoch kamen noch ein paar mehr mit späteren Flugzeugen an, sodass wir schon mal an den Hafen hinunter fuhren und auf das Boot übersetzten. Als wir beim Mittagessen sassen, trafen dann die letzten Gäste und Johan, unser Guide ein. Kaum war das Mittagessen beendet, legten wir mit der Guantanamera auch schon ab.
Wir erhielten Informationen über das Boot, den Park, Sicherheitsanweisung, die zu erwartenden Sichtungen von Tieren darin und führten eine Evakuierungsübung durch. Anschliessend richteten wir ins unseren Kabinen ein. Ich teilte meine mit Benjamin. Neben uns waren noch zwei ältere Damen und zwei frische Studienabgänger aus der Schweiz sowie drei Paare aus Australien, New York und Norwegen an Bord.
Am Nachmittag fuhren wir zur Insel Baja und machten einen ersten Ausflug aufs Land, bei dem wir u..a. Spuren von Schildkröten, Reiher, Iguanas und Flamingos sahen.






Anschliessend schnorchelten wir von Strand aus, dabei stellten sich einige nicht ganz so geschickt an und wurden von den Wellen auf die Steine gespült. Naja.
Nach der Dusche schritten wir zum ausgezeichneten Abendessen und genossen den ersten Abend auf See.

Montag
Auf der Isla Plaza besuchten wir auf mehreren Ausflügen verschieden Plätze und beobachteten grosse und kleine Seelöwen, verschiedene Iguanas, blaufüssige Tölpel und und und.










Dienstag
Auf dem morgigen Ausflug kamen wir am grössten (und ältesten) Kaktus auf den Galapagos vorbei. Und natürlich an vielen Tieren.






Am Nachmittag unternahmen wir eine relativ lange Wanderung auf der Insel Espaniola. Schon am Anlegeort begrüssten uns die mitten im Weg liegenden Iguanas. Ein,6 zwei Minuten später, auf dem ersten Sandstrand hüpften uns schon die Mockingbirds auf der Suche nach Wasser entgegen. Ebenso befanden wir uns in der Nähe des Seelöwen-Kindergartens, ein herrliches Herumturnen der Kleinen.



Wir verliessen die Seelöwen und liefen weiter den Weg entlang zu einer Kolonie von Nazcatölpeln. Einzelne brüteten noch über ihren Eiern, andere wärmten schon ihre in unterschiedlichen Wachstumsstufen befindenden Küken.




Daneben präsentieren sich jugendliche Blaufusstölpel von ihrer besten Seite. Erstaunlich ist, dass die Tier kaum Scheu besitze, denn man kann wirklich die 1.5m an sie ran.


Ein paar Meter weiter trafen wir dann auf das Blowhole und ein paar endemische Albatrosse. Unser Guide meinte, dass wir viel Glück hätten, denn eigentlich wären diese Tiere um diese Zeit schon weg. Da wir (gerade mal) acht Exemplare hier sahen, dürfte seine Aussage unterstreichen.





Auf dem Rückweg sahen wir noch die einheimische Schlange (etwa 40 cm. lang) und da es langsam gegen Abend ging, somit die Temperatur nachliess, gruppierten sich die Iguanas um sich gegenseitig zu wärmen.



Mittwoch
Nach einer wiederum, obgleich des Geschaukels, angenehm verbrachten Nacht gingen wir nach dem Frühstück auf der Insel Floriana an Land. Wir besuchten einen der Brackwasserseen, in dem endemische Flamingos leben. Wir sahen gerade mal zwei Tiere am anderen Ende des Sees, wie auf der anderen Inseln machen die eingeführten und wilden Schweine diesen Tieren fast den Garaus. Auf der anderen Seite der Insel trafen wir auf einen Strand und liefen vorsichtig ins Wasser um die Stachelrochen zu sehen. “Ungeschickterweise” wurde das eine oder andere Tier von den kleinen Wellen an die Beine geschwemmt. Die Berührung war äusserst sanft wie mit einem feinen Tuch.
Leider begann es dann zu regnen und bis wir wieder am anderen Strand zurück waren, völlig durchnässt. Dies spielte jedoch nicht so eine grosse Rolle, da wir anschliessend Schnorcheln gingen. Auf diese Ausflug sahen wir wiederum mehrere Weissspitzen-Riffhaie, einen Seelöwen, der um uns herumkreiste und einzelne Schildkröten. Das absolute Highlight war jedoch ein Hammerhai, der geschätzt fünfzehn Meter unter uns am Boden entlang schwamm.
Zurückgekehrt aufs Schiff verschoben wir nach dem Mittagessen an eine andere Bucht. Dort befindet sich der über zweihundertjährige Postkasten, über den diejenigen wissen was es mit ihm auf sich hat, die hier waren.


Etwas weiter oben befindet sich eine Höhle, ein sogenannter Lavatunnel, der betreten werden kann. Nicht alle von unserer Gruppe taten dies, sodass wir etwa zu acht in die Dunkelheit hinuntersteigen. Zuerst führte der Abstieg über zwei stiegenartige Leitern, dann gebückt einem Seil entlang und über eine Treppe auf den Boden hinunter. Von der dortigen Kaverne aus leicht abfallend bis zum Grundwasser, in welches wir dann eintraten. Auch hier findet sich Brackwasser, diesmal jedoch übel frisches. Wir gingen weiter, deponierten unsere Taschenlampen auf einem grossen Stein und als wir nicht mehr stehen konnten, schwammen wir die letzten zwanzig Meter bis zum Ende. Warum? Weil wir’s konnten. Dann derselbe Weg zurück.







Am Strand unten zogen wir die Schnorchelutensilien an und schwammen hinaus zu verschiedenen, stark mit Seegras bewachsenen Steinen. An zwei verschiedenen Orten sahen wir jeweils drei Schildkröten beim Grasen zu. Eine war aufgrund der Strömung kurzfristig einen halben Meter von mir weg und schaute mit direkt ins Gesicht. Während des Wechselns zum zweiten Ort schwammen sogar vier Pinguine zwischen uns hindurch. Ein weiteres Highlight.
Nach diesem kurzen Schnorchelausflug, kehrten wir auf das Boot zurück, assen zu Mittag und verliessen Espaniola in Richtung XX. Während der rund vierstündigen Überfahrt konnten wir eine Gruppe von ca. zwanzig Delphinen beobachten. Besser geht’s nicht.
Im Hafen von Santa Cruz angekommen, wurde schon das Abendessen serviert und anschliessend das Briefing für den Folgetag durchgeführt. Morgen früh werden uns sieben Personen verlasen, da sie “nur” eine Fünftagestour gebucht hatten.
Das Gummiboot brachte uns dann an Land und wir genossen  den restlichen Abend kürzer oder länger hier.

Donnerstag
An diesen Tag trennten sich die Fünftagestourer von den den Achttagestourer. Wir verbrachten den Morgen in der Charles Darwin Aufzuchtstation, in der vor allem Schildkröten herangezogen werden. Die grossen Landschildkröten von den verschiedenen Inseln befinden sich in grosszügigen Gehegen, entweder unter sich oder in speziellen Fällen auch gemischt.  Die grossen Attraktionen sind jedoch der einsame Georg und Super-Diego. Der eine sollte sich fortpflanzen, da er der letzte seiner Art ist und der andere hat dies mehr als gründlich erledigt.




Während des Mittagessens stiessen die neuen Gäste hinzu und wir fuhren ins Landesinnere um die Landschildkröten in freier Laufbahn zu beobachten.




Wenn man ihnen zu nahe kommt, dann fauchen sie wie eine Katze. Das Männchen ist grundsätzlich einiges grösser als das Weibchen. Anschliessend besuchten wir einen anderen Lavatunnel, dessen Ein- und Ausgang sich an unterschiedlichen Orten befinden und man etwa 200 Meter in ca. 20 Meter Tiefe zurücklegt.



Zurück in Santa Cruz hatten wir (wieder) etwas Zeit totzuschlagen,. Wir tranken in einer Bar während der Crazy Hour einen Caipirinha und unterhielten uns mit zwei von den “Neuen”. Zurück an Bord assen wir zu Abend. Diesmal war das Boot mit 16 Passagieren ausgebucht, was sich in der Enge des jeweiligen Essplatzes niederschlug. Bis zur Abfahrt um 23 Uhr sass ich noch im Essbereich, diskutierte mit Benjamin und trank einen von Jose ausgezeichnet gemachten Pisco Sour.

Freitag
In der Nacht legten wir die Strecke zur Insel Rabida zurück und am Morgen unternahmen wir einen Landgang dem Strand entlang. Auf dieser Insel fällt der rote Sand auf, der vom hohen Eisengehalt rührt.




Von diesem Strand aus stiegen wir ins Wasser für unseren Schnorchelausflug. Wir sahen wiederum Rochen, viele Fische, ein paar Riffhaie und ein paar Seelöwen kreisten locker um uns herum.
Anschliessend verschoben wir zur Insel Bartholome.






Dort vor Anker gelegen, nahmen wir das Mittagessen ein. Wir fuhren auf die andere Seite der Insel und stiegen dort ins Wasser. Langsam folgten wir dem Uferverlauf, wobei ich Rochen, Haie, neben vielen anderen einen Trompetenfisch sowie zwei Barrakudas und zwei Seeschlangen sah.
Nach einer kurzen Dusche an Bord fuhren wir zu einem der Strände um eventuell ein paar Meeresschildkröten zu erspähen. Dem war zwar so, jedoch befanden sich die Tiere mehrere Meter im Wasser, leider keines an Land. Die Galapagos-Pinguine auf der Hinfahrt kompensierten dies mehr als nötig.



Nach einer weiteren, kurzen Fahrt gingen wir an einem kleinen Pier an Land, auf dem es sich ein paar Seelöwen bequem gemacht haben und sich nur unter grossem Protest dazu bewegen liessen, die Treppe für uns freizugeben. Eines der Tiere kürzte die Distanz zum Wasser ab, indem es einfach einen Bauchklatscher machte und abtauchte. Anschliessend liefen wir zum Aussichtspunkt hinauf und bestaunten die Kraterlandschaft und die wohl bekannteste, künstliche Spitze auf den Galapagosinseln (Usaner, 1941, Okkupierung, Einschnitt bei Militärübung gebombt).






Wir verblieben dort oben bis fast zum Sonnenuntergang, resp bis der Park geschlossen wurde. Nach der Rückkehr aufs Boot erhielten wir ein weiteres Mal ein ausgezeichnetes Nachtessen. Den Rest des Abends verbrachte ich gemütlich im Essbereich beim Lesen und Schreiben.

Samstag
In der Nacht legten wir die Strecke zur Insel Genovesa zurück, eine rund achtstündige Fahrt unter dem Sternenhimmel. Genovesa ist ein Vulkan, dessen Caldera eingestürzt ist und ein Teil des Kraterrandes ebenfalls, sodass die Insel eine Hufeisenform erhielt. Weit im Innern wurde am frühen Morgen geankert, und schon kurz darauf wurde aufgestanden. Als erstes bestiegen wir die Dinghies und hielten Ausschau nach Fellseelöwen und Tölpeln.




Über die Prinz Phillip Stufen erreichten wir die Fläche, auf der eine unglaubliche Anzahl von Vögeln sass, brütete, oder einfach umherflog.







Zurück am Strand fand eine lautstarke Seelöwenbabyfütterung statt.


Anschliessend schnorchelten wir von Strand aus, wobei ich neben den vielen Papageienfischen einen Steinfisch, zwei goldene Rochen und einen rund zweieinhalb Meter langen Galapagoshai sah, der etwa drei Meter unter mir hindurch schwamm. Als Abschluss, kurz vor erreichen des Ufers schwamm noch ein grosses Seelöwenmännchen um uns herum und verteidigte mit lautem Bellen “seinen” Strand.
Zurück auf dem Schiff fand das letzte Briefing und anschliessend das letzte Nachtessen auf dem Boot statt. Als Abschluss gönnte ich mir einen Pisco Sour, bevor ich kurz vor dem Schlafen gehen die Rucksäcke packte.

Sonntag
Wiederum durch die Nacht hindurch unterwegs erreichten wir die Insel North Seymour und schon um sechs Uhr standen wir auf festem Grund. Auf dieser Insel lebten viele junge Seelöwen, denen man stundenlang zusehen könnte. Neben den Tölpel befinden sich hier vor allem Fregattvögel, deren Männchen ihren roten, aufgeblasenen Kehlsack zur Schau stellen. Weiterhin sind die grössten Iguanas hier beheimatet, da sie hier mehr als reichlich Futter finden.





Kaum auf das Schiff zurückgekehrt, assen wir das Frühstück und brachten gleichzeitig die Strecke zum Hafen von Baltra hinter uns. Nachdem wir das Gepäck bereitgestellt hatten, verliessen wir die Guantanamera, wurden zuerst mit dem Dinghy zum Steg und dann mit dem Bus zum Flughafen gefahren. Kaum angekommen, stand ich sofort zum Einchecken an. Das war äusserst geschickt, denn so war ich schon mal das Gepäck los und es sollten noch sehr viele Leute am Flughafen auftauchen. Ich erhielt am Schalter die Information, dass sich der Flug verspäten würde, da das Flugzeug wegen des geschlossenen Flughafens Quito später abfliegen würde. So warteten wir, Sebastian und Thomas waren auf dem gleichen Flieger. Gelangweilt und drei Stunden später als geplant, traf das Flugzeug dann doch noch ein. Nach rund 90 Minuten Flug erreichten wir Guayaquil, was für mich eine Zwischenlandung war und für die anderen beiden die Endstation. Wir verabschiedeten uns und dreissig Minuten später waren wir schon wieder in der Luft.
Wie bei den meisten Landungen in Zürich zeigte sich Quito auch nicht von seiner schönsten Seite. Den Rucksack vom Band genommen, ging ich hinaus und schnappte mir ein Taxi, das mich wieder ins Mariscal-Quartier brachte. Mehrere Hostels waren ausgebucht, sodass ich noch ein bisschen auf der Suche für meine Bleibe für die nächsten drei Nächte sein werde. Den Abend beschloss ich mit einem sehr saftigen Stück Fleisch und den obligatorischen Beilagen.

Supplement
Von Jennifer erhielt ich folgende Unterwasserfotos













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