Dienstag, 24. Januar 2012

Quito

Die beiden letzten Tage in Quito verbrachte ich mit dem Besuch des alten Teiles der Stadt. Quito ist gespickt mit alten Kirchen, in denen teilweise oder gar nicht fotografiert werden darf. Die alten Gemäuer mit ihren Holzornamenten und verschiedenen Baustilen von Hobby-Romanik über Gotik bis zu Barock haben eines gemeinsam: sie sind trotz des vielen Goldes und Silber düster.








Per Zufall lief ich am Montag gegen halb elf auf die Plaza de Independencia, als sich dort die Leute versammelten. Ich fragten einen Polizisten, was denn hier vorginge und er sagte mir, dass in Kürze die Ablösung der Palastwache stattfindet. Das liess ich mir nicht entgehen. Irgendwann richteten sich alle Augen auf den Präsidentenpalast, dann erschienen der Vizepräsident und der ecuadorianische Präsident Correa (himself) auf der Veranda. Die Ablösungsaktion dauerte rund eine halbe Stunde, bei dem viele Uniformierte mit Bajonetten, Säbeln und auf Pferden die Parade zur vom Nationalspiel aufgeführten Marschmusik und der Nationalhymne ausführten.




Dann folgte der Besuch der gotischen -in den Zwanziger Jahren erbauten- Basilica del Voto Nacional, die auf einem Hügel thronte. Zuerst steigt man durch einen der vorderen Türme auf die Höhe der grossen Rosette. Den  hinteren Turm erreicht man über Holzplanken oberhalb des Hauptschiffes und zwischen dem Steildach, dann folgt eine abenteuerliche Stiege im Freien.








Zurück im vorderen Teil kann der eine der beiden Türme bis über die Turmuhr hinaus bestiegen werden. Auch von hier erhält man eine ausgiebige Aussicht, wenn man sich die Stein-, Wendeltreppe und die fast senkrechte Leiter aus Armierungseisen traut.



Nach dem Mittagessen in einem kleinen Restaurant mit vier Tischen und sehr lokalem Menü (Gemüsesuppe mit Huhn und Schweinescharte an Sauce mit Avocado, Reis, Kartoffel und Salat) fuhr ich zum Aussichtspunkt El Panecillo hinauf.



Am Folgetag machte ich einen Ausflug mit der Gondelbahn von den popligen 2’800m, auf denen Quito liegt, auf den auf 4’100m hoch gelegenen Aussichtspunkt unterhalb sich des auf 4’680m befindenden Vulkans Pichincha. Da das Wetter in und um Quito äusserst unbeständig, resp. kaum vorhersagbar ist, wurde das Wetter dort oben auch nicht besser. Zeitweise konnte ich den Gipfel erhaschen.






Als letzte Visite ging (fuhr) ich wieder ins alte Zentrum zum Plaza de Independencia, an dem sich auch die Kathedrale befindet. Da auch hier ein Fotografierverbot herrschte, habe ich keine quasiphysikalischen Erinnerungen davon. Neben der Bibliothek (und vielem anderen) befindet sich das Mausoleum von Mariscal Sucre, einer führende Person bei der Befreiung von Quito und eine ecuadorianische Version des Gemäldes vom “Final Snack” darin. Auf dem Tisch des Abendmahles befinden sich lokaltypisch Maissaft, eine Art Pfannkuchen und ein geröstetes Meerschweinchen.

Ich werde den Abend noch beschaulich im Quartier Mariscal verbringen, bevor es morgen früh um fünf uhr losgeht und meine zweitätige Reise nach Singapur beginnt.

Auf Wiedersehen Südamerika; ich will wiederkommen, es gibt noch so viel zu sehen.

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