Seit ein paar Stunden bin ich in Kuching, welches im malaiischen Borneo oder im borneotischen Malaysien liegt. Endlich sind die Temperaturen wieder das, was sie meiner Meinung nach um den Äquator herum sein müssten. Lockere 35 Grad am Schatten und leicht darunter bei Regen. Heute habe ich zwei Museen hier besucht. Im Einen waren ausgestopfte Tiere, Skelette, Modelle und Teile von bornesischen Langhäusern, etwas über die Ölgewinnung sowie Druckerpressen und im Anderen malaiische Kunst ausgestellt.
Anschliessend machte ich einen Spaziergang durch Kuching. Da heute jedoch Sonntag ist, sind wenige Leute auf der Strasse und auch Klein Indien & sogar Chinatown sind sehr ruhig.
Vor sechs Tagen bin ich von Quito aufgebrochen. Nach einer unruhigen Nacht war ich schon um halb fünf Uhr auf, packte die Rucksäcke, entsorgte den LP und machte mich mit einem Taxi auf zum Flughafen. Die Dame am Schalter teilte mir nach zwanzig Minuten mit, dass es nicht möglich sei, das Gepäck die ganze Route von Quito über Lima über Mexiko City über Los Angeles über Hong Kong bis nach Singapur durchzuchecken (geht ja gar nicht...). Ebenso könne sie mir nicht alle Boardingpässe vorbereiten, es ginge leider nur bis Mexico City. So nahm ich dann die beiden ersten Tickets entgegen und machte mich auf durch die Passkontrolle in den Abflugsbereich.
Nach dem Start wurde ich von den beiden Vulkanen Cotopaxi und Chimborazo verabschiedet.
In Lima angekommen, wechselte ich mühsam das Flugzeug, da die Sicherheitskontrolle beim Transfer kaum vorwärts ging. Ich erreichte als einer der Letzen das Flugzeug und gleich wurden die Türen geschlossen. Flug Nummer zwei führte mich nach Mexiko City, wo ich nach der Immigration (jetzt habe ich einen zusätzlich Stempel) den grossen Rucksack aufgriff und anschliessend zu einem anderen Terminal wechseln musste um wieder einzuchecken. Diesmal konnte das Ticket nur für diesen Flug nach Los Angeles ausgedruckt werde, das Gepäck müsse ich dort auch wieder entgegen nehmen. So erreichte ich gegen neun Uhr Abends Ortszeit die Westküste der USA. Ich erhielt einen weiteren Stempel im Pass, holte den Rucksack ab, ging durch den Zoll und transferierte zum nächsten Terminal. Ein weiteres Mal eingecheckt, das Gepäck würde bis nach Singapur durchgehen.
Um Mitternacht, was für mich schon drei Uhr morgens war, verliess ich die Staaten mit der Aussicht auf einen 15-stündigen Flug. Nach diesem lange Tag hielt ich noch eisern durch, bis das Nachtessen serviert wurde. Kurz nach dessen Abschluss schlief ich auch schon ein. Nach dem Aufwachen waren noch knapp sechs Stunden abzusitzen, die ich mit Spielen, Filme und Serien kucken verbrachte.
In Hong Kong angekommen, war wieder eine lange Schlange beim Security-Check zum Transfer durchzustehen. Dieser Flug in dieser Odyssee führte mich schliesslich nach Singapur, dem zeitweiligen Zwischenstopp.
Nach zwei Tagen Reisen mit fünf Flügen, doppelt so vielen Sicherheitskontrollen und ca. 23’000 zurückgelegten Kilometern sind die dreimal Umsteigen in der Metro nicht relevant. Bei der Station Little India stieg ich aus und lief zur Jugendherberge, in der ich vor zwei Wochen eine Reservation machte.
Nach dem Einchecken benötigte ich eine ausgiebige Dusche und machte ausserdem eine dringend notwendige Kleiderwäsche. Dann waren erstmals ein paar Besorgungen fällig, die ich mit einem langen Besuch der Orchard Street verband. Dieser lange Spaziergang war nötig, damit ich nicht schon um fünf Uhr Abends einschlief. Mir schien es jedoch so, als könnte ich irgendwo absitzen und wäre in unter einer Minute weg.
Ich kaufte als erstes Moskitospray und ein neues, kleines Vorhängeschloss (diesmal eines mit Zahlen, da muss man keine Schlüssel herumtragen), da jenes zusammen mit der Kette irgendwann unterwegs einen ungeplanten Abgang machten. Ich suchte einen Buchladen auf, indem ich den Lonely Planet von Südostasien und ein Japanischlehrbuch zu dessen Auffrischung kaufte.
Am Folgetag machte ich einen grossen Rundgang durch Singapur und besuchte ein paar Örtlichkeiten, die vor zehn Jahren ganz anders aussahen oder schlicht noch nicht existierten.
In Singapur wurde sehr viel gebaut, vor allem Hotels und Einkaufszentren, so scheint mir. Die Landgewinnung gehört neben dem Ausbau der Metro sicher auch zu den verfolgten Projekten. Für mich hat Singapur etwas Charme verloren, resp. zugebaut. Mir kommt es vor als ob es nur noch ein einziger grosser Kiosk ist, sogar der riesige Hafen scheint im Wege zu sein.
Da Singapur für mich nur ein Zwischenstopp war, hatte ich an diesem Morgen keine Mühe die Stadt zu verlassen. Auf dem gleichen Weg fuhr ich wieder zum Flughafen und checkte bei Air Asia ein, bei denen ich vor drei Wochen oder so den Flug nach Kuching gebucht hatte. Nach einem kurzen Flug und einer unkomplizierten Immigration bestieg ich ein Taxi, das mich ins Zentrum brachte.
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