Mittwoch, 25. Juli 2012

Seattle und Vancouver

Dass man nicht alles glauben sollte, resp. sich über gewisse Angaben seitens Greyhoundangestellter hinwegsetzen muss, zeigte sich beim Verlassen von Portland. Ich habe mir angewöhnt -wenn auch ich nicht müsste- mich zum Schalter zu begeben und diese Person wissen zu lassen, dass ich (mit einem Discoverypass) unterwegs nach X bin. So sollte sich -nach meiner bescheidenen Einschätzung- das Risiko keinen Sitzplatz zu bekommen, vermindern. Also, nachdem ich im Hotel ausgecheckt hatte und mich zum Terminal begab, ging ich zum Schalter und fragte, wann und an welcher Tür denn der Bus nach Seattle abführe. Die Dame zeigte auf einen Zettel und meinte, dass der nächste Bus (in ca. 1.5h) “total ausverkauft” sei, da verschieden Busse zu spät ankommen und viele Personen transferieren würden. Ev. sei dann noch was frei, aber ich solle doch auf den übernächsten Bus warten. Nun ja, ich stand dann nichtsdestotrotz gleich vor der Türe in der kleine Schlange an. Zur Abfahrtszeit wurden wir dann aufgerufen, ich ging durch die Tür, zeigte meine Pass und hatte als fünfte Person einen Sitzplatz. Dann stiegen noch Sieben weitere ein und der Bus fuhr los. Ausverkauft? Überfüllt?!? Vielleicht hatte man entschieden, doch nicht auf die zu späten Busse zu warten, was auch immer.
Die Fahrt nach Seattle folgte vorwiegend dem Highway durch dichte Wälder, nur gelegentlich ein kurzer Stopp an einem der kleine Orte unterwegs. In Seattle angekommen, lief ich ein paar Blocks bis zur “Dritten” und bestieg irgendeinen Stadtbus nach Süden bis in die Nähe des Hostel, in welchem ich dann für drei Nächte eincheckte.
Im Unterschied zu Portland wurde diese Stadt über mindestens einen Hügel gebaut, was sich bei der Untergrundtour als historisch sehr interessant darstellte. Aber in den Anfängen dieser Stadt hätte ich nicht hier wohnen wollen.








Auf jeden Fall ist die Tour zu empfehlen, man erhält sogar einen Dollar Rabatt für den Eintritt in den Smith-Tower. Mit einem sehr alten Fahrstuhl der Dreissigerjahre und mit Schwebekastenjunge (O.k. das war ein alter Inder) gelangt man in den 35. Stock und geniesst eine ausgezeichnete Aussicht.






Bei guten Wetter könnte man sogar den Mount Rainier in der Ferne sehen, jedoch versteckt der sich heute hinter den Wolken. Neben dem Aquarium besuchte ich den Pike-Markt, welcher von Touris nur so überquoll.





Zwischen den beiden Örtlichkeiten befindet sich die Kaugummiwand, äusserst appetitlich...


Als Abschluss des Besuches verbrachte ich einige Stunden im ehemaligen Weltausstellungsgelände mit der Space-needle, die meiste Zeit jedoch im Musik- und Science-Fiction-Museum. Ersteres war der Musikgruppe Nirwana, Jimmy Hendrix, AC/DC und den Rolling Stones gewidmet. Ich war leicht erstaunt, dass Kurt Cobains Gewehr nicht ausgestellt war.
Im SF-Museum, das gleichzeitig eine Abteilung für Horrorfilme enthielt, waren neben futuristischen Waffen und Kostümen so manche Utensilien wie halbe Köpfe oder Kettensägen aus (mir) bekannten Filmen zu bestaunen. Gefiel mir, leider keine Fotos vorhanden.

Wie es sich auch schon in anderen Hostels zeigte, können einheimische amerikanische Gäste die wohl unangenehmsten Gäste sein. Dass jemand schnarcht, ist schlichtweg hinzunehmen. Dass man trotz Alkoholverbot ein Bierchen im Zimmer trinkt, kann man ja noch dulden. Aber saufen, dann Bier wegen Trunkenheit hinters Bett leeren und sich dann betupft fühlt, wenn man das nicht so mag, geht irgendwie nicht. Kurzversion (da ist mehr zur Geschichte): Ich machte die Person an der Rezeption beim Auschecken auf diesen Vorfall aufmerksam und gehe davon aus, dass die Type auf eine (HI-)Blacklist kommt und für die zusätzlich notwendige Reinigung eine Rechnung gestellt wurde.

An einem ruhigen Sonntag fuhr ich zuerst zum Busterminal und dann mit dem ersten Bus in Richtung Norden nach Vancouver. Der Grenzübergang gestaltet sich relativ unkompliziert, ich war nur ein bisschen verwundert, dass nach den Formalitäten mindestens eine Person fehlte...

Ich verbrachte ca. drei Tage in Vancouver, aufgrund des schlechten Wetters zu Beginn jedoch keine  Ausflüge wie z. B. auf den Grouse-mountain. Als ich in L. A. ankam, kontaktierte ich Jack, den ich vor etwa fünf Monaten in Laos kennenlernte und nun wieder traf. Beim Mittagessen erzählten wir uns die vergangenen Erlebnisse -zumindest einen Teil davon- und da er über ein Auto verfügte, fuhren wir ein weinig in der Gegend herum und machten bei typischem Vancouver-Westküstenwetter einen Abstecher in den Lynn-Canyon-Park.




Am letzten Tag in Vancouver zeigte ich dann doch noch der blaue Himmel und der Besuch des Stanleyparks inkl. Aquarium sowie das Laufen durch Downtown waren sehr angenehm.











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