Cartagena
Schon beim Hereinfahren in den inneren Teil gefiel mir diese Stadt: die langen und massiven Festungsmauern sowie die kolonialen Gebäude stechen hervor und sind in einem sehr guten (frisch renovierten) Zustand. Dass diese Stadt viel Geld u. a. aus dem Tourismus investiert, zahlt sich aus. Leider folgen damit auch die für mich etwas negativen Erscheinungen: die angrenzende Halbinsel ist eben von Hochhäusern wie in Surfers Paradise verbaut und es treiben sich viele Touris herum. Nachdem ich mich ja im Stadtteil Getsemani einquartiert habe, besuchte ich während zwei Tagen die Altstadt.
Islas de Rosario
Gestern machte ich einen organisierten Ausflug zu den Rosario-Inseln, die Massenabfertigung inklusive. Leicht chaotisch ging es dann am Morgen beim Suchen meines Touroperators und dessen Boot zu. Irgendwie fand man sich und kurz bevor eingestiegen wurde, kam ich mit dem Engländer Ricardo und seinen zwei kanadischen Begleiterinnen Maria und Michele ins Gespräch. Nach der Abfahrt und dem Verlassen des Binnenmeeres folgte die relativ holprige See. Wir erreichten den weissen Strand, an dem ein paar Gäste in der fast ein Meter hohen Brandung ausstiegen -irgendwie. Weiter ging es durch die besagten Inseln bis wir eine Insel mit einem Open-Air-Aquarium erreichten. Dort hatte man die (zusätzlich zu berappende) Wahl zwischen Schnorcheln oder Besuch des Aquariums. Ich wählte das Aquarium und zufälligerweise war gerade Fütterungszeit, vor allem die bei den Haien war äusserst hektisch.
Nach einer guten Stunde verliessen wir die Insel wieder, nicht bevor ich noch ein paar gekochte Krevetten und eine kleine Languste verspeiste (man weiss ja nie wenn’s das nächste Mal was gibt). Zurück am weissen Strand gingen auch wir Ausflügler an Land und wir erhielten das im Paket enthaltene Mittagessen, welches leider schon kalt war (Massentourismus...) Ich verbrachte das Mittagessen und den Nachmittag mit den Dreien und erzählten unsere Reiseerlebnisse. Dann ging’s wieder zurück, wobei das einsteigen ins Boot so ‘ne Sache war. Ein Steg wäre fein. Weil wir ein kleines Boote gebucht hatten, konnten wir gleich am Strand einsteigen. Andere mussten sardinenmässig auf das grosse Schiff geschuttelt werden.
Zurück in Cartagena machten wir für den Abend für ein gemeinsames Nachtesse ab, war es doch Marias Geburtstag. In einem eher besseren Restaurant genehmigten wir dann unseres Menü, das sehr gut schmeckte, aber auch vielmals so viel wie ein normales Nachtessen kostete. Der Wein war grenzwertig. Am späteren Abend gesellte sich dann noch eine frisch eingeflogene Freundin der beiden Kanadierinnen hinzu und beim abschliessenden Absacker diskutierten wir und planten wir den nächsten Tag.
Ausflug zum Totuma-Schlammvulkan
Dieser Ausflug reiht sich in der Kategorie aussergewöhnlich ein. Die Anfahrt war nix spezielles, der Vulkan schon eher.
Wir zogen unsere Badesachen an und liessen den Rest im abgeschlossenen Bus. Dann erklommen wir die Stufen um uns in den grauen Schlamm dieses Vulkans zu stürzen. Naja, stürzen ist etwas übertrieben. Über eine Leiter stiegen wir in diese Suppe und erhielten eine “Massage“. Anschliessend verbrachten wir fast eine Stunde in dem warmen, schweren Schlamm, der einen ungewöhnlichen Auftrieb ermöglich. Da der Schlund etwa zweitausend Meter tief ist, konnten wir natürlich nicht stehen, ein aufrechtes Schweben war aber eben wegen dem Auftrieb gar kein Problem.
Nach dem schweren Aussteigen liefen wir in den nahegelegenen See und wuschen uns den Schlamm runter. Nach einer kurzen Pause ging es dann ein paar Kilometer zurück und wir assen irgendwo am Meer zu Mittag. Die Rückreise war ebenso spannend wie die Hinfahrt, das Highlight war nun mal der Schlammvulkan.
Nach der Rückkehr machten wir wiederum für den Abend ab, heute wollen wir eine Stadtrundfahrt mit dem Rum-Party-Bus durchführen. Das kann ja heiter werden.
Nun benötige ich noch eine Dusche um den letzten Schlamm runterzuwaschen (zum Glück stinkt er nicht) und am 23. am Abend werde ich Cartagena in Richtung Medellin verlassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen