Montag, 26. Dezember 2011

Medellin

Abschluss in Cartagena
Der letzte Abend in Cartagena war einerseits kitschig und peinlich, aber auch lustig. Wir bestiegen einen der vielen Partybusse mit Live-Musik und fast während des ganzen Abends wird durch die Stadt gefahren. Abwechselnd mussten die Frauen und Männer (alleine, in Gruppen oder in der Reihe) aufstehen und Tanzen -im fahrenden Bus, der Fahrstil wird nur wegen den paar Touris nicht geändert. Zum Glück war der Rum im Preis inbegriffen... Zwischenzeitlich wurde auf der Stadtmauer eine Pause eingelegt. Der Abend endete in einer Bar, die wohl ohne die Busladungen von Touristen kaum Gäste hätte. Nichtsdestotrotz, wenn man ja schon mal da ist, kann man die Stadtrundfahrt machen.





Vorweihnachtsstress
Die Fahrt von Cartagena nach Medellin war nicht so toll. Der Busbahnhof von Cartagena ist poplige drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, jedoch benötigt man aufgrund des starken Verkehrs fast eine Stunde, wenn man denn einen Taxifahrer findet, der diese Strecke überhaupt zurücklegen will. Ich war früh genug am Busbahnhof, bestätigte das Ticket am Schalter: Bus 6415 um 17:30 Uhr. Alles klar. Um viertel nach fünf fuhr der Bus nach Medellin dann auch vor, hatte jedoch die Nummer 6405. Naja, man kann sich ja mal verschreiben. Als dann schon jemand auf dem Platz Nummer 8 sass, wurde ich doch skeptisch und fragte die Dame nochmals. In der Zwischenzeit fuhr dann auch der 6415 ein und ich wurde auf den richtigen Bus hingewiesen. Also doch kein Schreibfehler.... Eingeladen und dann ging es auch schon los. Bis zum ersten Schlagloch. Schon als der Überlandbus (im Stile eines Car) das Gebiet des Busbahnhofes verliess, fiel mir der Bleifuss des Fahrers auf. Das Schlagloch hatte nur geringfügige Schäden an der Stossstange zur Folge, Detail. Im der digitalen Fahrweise verliessen wir Cartagena, neben mir sass niemand. Das sollte sich dann noch ändern. Überaus zügig und beide Spuren brauchend, optimierte der Busfahrer die zurückzulegende Distanz. Oh wie schön wären Sicherheitsgurte. Nach rund drei Stunden stiegen weitere Passagiere hinzu, neben mich setzte sich ein Mann mit Postur von Eineinhalben. Um Marcel zu zitieren: ein Riesenbaby, wenigstens kein Indiapäckli. Kaum hatte er sich hingesetzt, schlief er auch schon ein. Weiter nicht tragisch. Dann begann er zu schnarchen und ich hatte die Ohrenstöpsel im grossen Rucksack gelassen: Höchststrafe.
Die Nacht war lang, es gelang mir trotzdem ein bisschen Schlaf zu erwischen und schon um halb sieben am Morgen trafen wir am grossen Busterminal von Medellin ein. Nach einem kleinen Frühstück nahm ich die moderne Metro, fuhr ins Gebiet Poblado und suchte eines der Hostels auf. Ich liess meine Sachen im Zimmer und ging zurück ins Zentrum um einen Augenschein von Medellin zu nehmen.








Heiligabend
Den Heiligabend verbrachte ich im Hostel, es gab eine internationale Küche. Mehrere Leute kochten irgendetwas Spezifisches ihres Landes. Zuvor kaufte ich mir einen Cabernet Sauvigon vom argentinischen Weingut Etchart, kostete ein kolumbianisches Vermögen äquivalent zu acht Essen oder einer Hotelübernachtung. Man gönnt sich ja sonst nix. Nach dem Essen und zwei Glas hatte ich bereits genug getrunken und ging früher als sonst ins Bett, irgendwie fehlte noch ein bisschen Schlaf.

Weihnachten
Am Weihnachtstag schlief ich aus und machte einen Ausflug in den Arvi-Park oberhalb Medellins. Mit der ebenfalls modernen Sesselbahn ging es weit über die Stadt hinauf.




Oben lief ich wie viele andere Sonntagsausflügler etwas herum und genoss das milde Klima auf den etwa 1700 Metern. Ich kehrte ins Hostel zurück, an diesem Abend gab es ein riesiges Barbeque, als Abwechslung mal gegrilltes Huhn (anstelle frittiert). Und natürlich wieder zwei Glas Wein.

Steffeli
Am Stephanstag nahm ich an der Pablo-Escobar-Tour teil (als Alternative, da es keine Stadtrundfahrt gibt). Wir fuhren an den verschiedenen Gebäuden u. a. Hauptquartier des Medellin-Kartells und einzelnen seiner vielen Wohnsitze vorbei und erhielten seine Lebensgeschichte vorgetragen. Ebenso fuhren wir zum Flugzeugfriedhof und zum Haus seiner Tante, auf dessen Nebendach er erschossen wurde. Die Tour endete dann an seinem Grab.




Am Nachmittag besuchte ich das Eisenbahnmuseen (beinhaltet gerade mal eine Lok mit Tender) und ein anderes Museum mit Bildern und Statuen von fetten Leuten. Kunst...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen