Freitag, 3. Februar 2012

Orang Utans und Nasenaffen in Borneo

Im bornesischen Malaysien gibt es eine Pflegestation für Orang Utans in Sepilok, welche (gemäss LP) täglich von ca. 200 Leuten heimgesucht wird. Ausserhalb von Kuching gibt es auch so was, heisst Semenggoh und kann mit einer Tour besucht werden. Wenn man letzteres denn will. Ich nicht. Also machte ich mich beim Sonnenaufgang auf zum lokalen Busbahnhof und bestieg den Bus nach Semenggoh. Vor dem Eingang des Parks liess der Busfahrer verlauten, um welche Zeit er denn wieder hier sein würde um uns zurückzufahren. Gut.
Im Bus traf ich auf ein englische Paar, mit dem ich dann noch ein wenig warten musste, bis der Ticketschalter öffnete. Am Fenster war ein Zettel angeschlagen, der darauf hinwies, dass es keine Garantie für Orang Utan Sichtungen gäbe. Die Wahrscheinlichkeit läge sogar quasi bei Null, da die Bäume z. Z. Früchte tragen und die Affen eigentlich gar nicht zur Futterstation kommen müssten. Naja, das ist Natur.
Vom Eingangstor mussten noch 1.3 km zurückgelegt werden, welche ich locker anging und schon nach fünf Minuten hatte ich das Paar hinter mir aus den Augen verloren. Plötzlich sah ich in einem Baum wenige Meter vom Weg eine typische Bewegung eines Astes. Glück gehabt: eine Mutter mit ihren Jungen leerte gerade diesen Baum voller Beeren. Dann tauchte noch ein Affe auch. O.k., quasi Null ist eben nicht gleich Null. Während ich die Tiere beobachtete, kamen immer mehr Leute hinzu und schliesslich tauchte sogar ein Guide auf, der mit seinem Moped sogleich wieder verschwand. Er kehrte jedoch mit einem gefüllten Korb Früchte zurück und begann die Affen zu füttern. Da gesellten sich nochmals eine Mutter mit Kind hinzu. Ha, Wahrscheinlichkeit!







Als das Mahl dann beendet war, verschwanden die Tier im Wald und wir liefen zur eigentlichen Futterstation, an der schon der Big Boss hingesetzt hatte und mit der Fütterung begann. Ein Riesenvieh!!!
Dan hangelten sich nochmals zwei jüngere Tiere hinzu, was die Bilanz am Schluss auf neun Tiere brachte. Tag gelungen.




Nachdem sich auch diese Tiere sich in den Urwald zurückzogen, lief ich zum Ausgang zurück und der Bus war tatsächlich pünktlich da. Zurück in Kuching arbeitete ich den Nachmittag am Jetlag, kurz: dösen.
Tags darauf zur gleichen Zeit am Busbahnhof, diesmal mit Ziel Halbinsel Bako. Wiederum mit dem Bus, diesmal bis zur Endstation. Es fanden sich ein paar Touristen zusammen und wir fuhren mit dem Boot in den Park, der sich auf einer gut mit Wanderwegen erschlossenen Halbinsel liegt. Schon wieder Glück: Die Nasenaffen sassen nah am Weg tief unten in einem Baum.



Danach machte ich eine dreistündige Wanderung durch Bako, wobei ich eine etwa zwei Meter lange, braun/schwarze Schlange fast nicht sah, viele Krebse, einige Eidechsen und Wildschweine sowie weitere graue Affen und Spinnen sah.








Der Rückweg gestaltet sich gleich wie der Hinweg, ausser dass das Meer etwas ruhiger war. Am Abend machte ich einen letzten Streifzug durch Kuching und fand auch das Maskottchen.



Am folgenden Tag checkte sehr früh aus und machte mich ein weiteres und letztes Mal zum lokalen Busbahnhof auf. Mit dem Stadtbus fuhr ich zum Expressbusterminal und bestieg einen Bus nach Sibu, welches ich nach rund acht Stunden Fahrt erreichte. Da ich hier nur die Fahrt nach Miri unterbrechen würde,  übernachtete ich glich im Hotel beim Busbahnhof. Den Abend verbrachte ich dennoch im Zentrum und gönnte mir Shrimps mit einer gut schmeckenden Thousand Island Sauce (man glaubt es kaum).




Wie die Fahrt tags zuvor führte diese über eine eher holprige Strasse und unheimlich viel Grün links und rechts der Strasse. Leider wurde schon mal alles abgeholzt und nun stehen viele Monokulturen von Palmen für die Palmölproduktion auf den Feldern. Dafür kann man bei den kurzen Pausen so richtig mit dem Einheimischen die lokalen Spezialitäten an den Haltestellen einnehmen. Die Auswahl geht viel weiter als die frittierten Gemüseomelettchen, frittierte Bananen und das kuchenförmige Ding, das ich probierte.
Ohne Stadtplan in Miri suchte ich das Hostel, was ich über Umwege dann doch fand. Eigentlich wollte ich nur eine Nacht bleiben, entschied mich dann für zwei Nächte, da ich ein paar lokale Sehenswürdigkeiten besuchen wollte, von denen das ein oder das andere dann doch geschlossen war. Am Folgetag würde ich mich dann nach Brunei, resp. in die Hauptstadt Bandar Seri Begawan aufmachen.

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