Donnerstag, 14. Juni 2012

Gongju und Seoul, DMZ

Ich verliess Jeonju vom Intercity-Busterminal aus und da es nicht möglich war ein direktes Ticket nach Gongju zu lösen, musste ich in Nonsan umsteigen. Kein Problem, so konnte ich gleich dort zu Mittag essen.
In Gongju angekommen, lief ich über eine eher lange Brücke vom modernen zum alten Teil des Ortes und suchte kein Motel, sondern kam in einem richtigen koreanischen Gasthaus unter- ok, ist gleich wie ein Motel, ausser dem Präfix “Love-”).
Vor dem Doppelbogen-Stadttor befindet sich eine alte Festung, bei der an Wochenenden -und an diesem Tag war Sonntag- jede volle Stunde eine fast zehnminütige Wachablösungsvorstellung stattfindet.











Nach dem Genuss der Aussicht vom Turm aus verliess ich die Festungsanlage und lief zum koreanischen Hünengräberpark (wenn man denn von Hünen in Korea sprechen kann). Die eigentlichen Gräber unter den Tumuli sind nicht zugänglich, dafür existiert ein Replikamuseum.










Tags darauf nahm ich den Direktbus nach Seoul, fuhr mit der Metro in die Gegend mit ein paar Hostels und suchte zwei der Vorschläge im BOL. Nach mässigem Erfolg, fand ich ein anderes, nicht Enthaltenes und fragte ob die denn ein freies Zimmer hätten. Dem war so und ich konnte nach einer Zwangspause, welche ich mit einer Tasse Kaffee überbrückte, einchecken. Das Zimmer war klein (nicht so klein wie das in Tokyo) und verfügte neben dem Tatamistil trotzdem über ein eigenes Bad, Fernseher, Klimaanlage  und Wifi. Was will man mehr?

Die letzten zweieinhalb Tage in Seoul verbrachte ich mit -natürlich- Sightseeing innerhalb und ausserhalb der Stadt. Selbstverständlich, wie in jeder anderen Grossstadt auch, herrschte ein übleres Verkehrschaos. Daneben besuchte ich das leicht vom GW-eingenommene Rathaus und einen Tempel mit einem restriktive gehaltenen Zutritt für den hinteren Bereich aka “Secret Garden”.























Ich buchte ein paar Tage zuvor eine Tour zur DMZ, welche auf eine Art “creepy” war. Schon vor Abfahrt wurde im Büro der Pass kontrolliert. Nach der Anfahrt, auf der wir schon nah an Stacheldrahtzäunen und geräumten Zonen vorbeikamen, wurde mehrfach der Buss kontrolliert und wir konnten in die DMZ einfahren. Dieser rund 240km lange Korridor soll mit etwa einer Million Tretminen gespickt sein. Das wird ja mal eine tolle Aufräumaktion, sollten sich die Grenzen irgendwann öffnen. Nichtsdestotrotz finden sich zwei südkoreanische Dörfer in der DMZ, deren Einwohner grosse Flächen Reis beackern und die Natur hat ein menschenbefreites Reservat, wie es sich in dieser Gegend nicht mehr findet.
Inmitten der DMZ existiert die gemeinsame Grenze für Verhandlungen, welche genau durch den Tisch verläuft. Hier ist der einzige Ort, an dem man drei Meter, jedoch nicht weiter als der Soldat legal/illegal nach Nordkorea gelangen kann.
Während die Südkoreanischen Soldaten Sonnenbrillen tragen, damit nichts von den Augen abgelesen werden kann, haben die nordkoreanischen Soldaten die Augen geschlossen.












Nach diesem Besuch wurde man, wie sollte es anders sein, durch den Shop geführt nach verlassen der DMZ erhielten wir das Papier mit den Anordnungen und Haftungsausschlüssen (bez. Unterlassen der Überquerung der Grenze zur Verhinderung eines diplomatischen Zwischenfalles oder weil es immer noch Kriegsgebiet ist, der Waffengebrauch möglich ist) zurück, das wir vor dem Betreten zu unterschreiben hatten. Dann fuhren wir zu einem Park mit Aussicht auf die alte und neue Eisenbahnbrücke, welche vielleicht auch einmal benutzt wird.







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