Teil 1: Cayenne zum Dritten
Der Mittwoch gestaltete sich ziemlich so wie, ich ihn mir vorgenommen hatte. Am Morgen fuhr ich in das Dorf Cacao, mehr um mal einfach dort gewesen zu sein (das Schmetterling und Spinnenhaus hatte eh geschlossen). Da dieser Ausflug relative wenig Zeit in Anspruch nahm, war ich schon relativ früh an der nächsten Station in Roura. Hinter diesen Dörfchen liegt das Naturschutzgebiet “Trésor”, in welchen ich eine Rundwanderung durch den Dschungel machte.. Unterwegs sah ich ein paar dunkelfelligen Affen, die sich nicht um den weit am Boden unten sich befindenden Wanderer bemühten. Nach einem späten Mittagessen in Roura fuhr ich nach Cayenne zurück. Im Naturpark von Mont Grand Matoury lief ich den grösseren der beiden Rundkurse und sah weitere Affen, diesmal ockerfarben. Neben vielen Schmetterlingen beobachtete ich sich schnell vom Weg ins Gebüsch schlagende Eidechsen.
Am Donnerstagmorgen wollte ich eigentlich in den Zoo, habe mich jedoch dazu entschieden, diesen Besuch auf den folgenden Tag zu verschieben. So habe ich ein paar Besorgungen gemacht: eine Badehose, Duschmittel und Unterhosen. Von letzteren habe ich von zwei in dieser Hitze eher unbequemen halbsynthetischen “Klebefolien” getrennt und mit zwei hoffentlich Angenehmeren ersetzt. Zusätzlich habe ich zwischen dem Stromausfall das Hotel in Kourou und für Samstag eine Tour zu den Teufelsinseln gebucht.
Nach dem Mittagessen gönnte ich mir einen langen Kaffee in der Bodega und um sicher frühzeitig zu sein, lief ich schon um 14h zum surinamischen Konsulat. Im Schatten des gegenüber liegenden Gebäudes warteten schon andere Leute, einzelne erkannte ich vom Montag. Fast unheimlich pünktlich um 14h30 öffnete ich die innere Tür des Konsulates und während das äussere Gitter geschlossen blieb, sammelte der Sicherheitsmann die Abholzettel von den Leuten ein. Nach der dritten solcher Runden öffnete ich auch die Gittertür und der Sicherheitsmann rief einen nach dem anderen hinein. Ich war etwa der zehnte, er tat sich mit meinen Namen eher schwer, resp. rief gleich meinen Vornamen. Drinnen erhielt ich dann meinen Pass mit dem Visum zurück, somit darf ich ab dem 31.10. für zwei Monate unbegrenzt oft in Surinam ein- und ausreisen. Somit hat sich der Aufenthalt in Cayenne erledigt.
Teil 2: Zwischen Cayenne und Kourou, darum herum und die Teufelsinseln
Am Freitagmorgen fuhr ich los gen Norden. Der Zoo von Guyana (es gibt nur einen im Lande, wobei das Land mehr als doppelt so gross wie die Schweiz ist) liegt etwas abseits der grossen Strasse (Einzahl ist absichtlich) und eher wie ein Postenlauf angelegt. So verpasst man kein Gehege und im Vergleich zu anderen Zoos sind die Gehege recht gut- wenn auch Volièren immer zu klein scheinen. Ein Unterschied ist jedoch: es sind nur Tiere aus französisch Guyana, resp. dem Dschungel und kommen nicht aus allen Kontinenten. Für einen Pinguin wäre es hier wohl echt übel, der würde glühen. Auch die heimischen Raubkatzen und Tapire mögen sich kaum bewegen. Auf jeden Fall ist der Zoo den Ausflug wert.
Die Strecke nach Kourou ist in kurzer Zeit bewältigt, schon am Mittag habe ich im Hotel Ballahou eingecheckt und die Schlüssel für das Appartement (Schlafzimmer, Bad und eigene Küche) erhalten. Das Personal ist sehr freundlich und für 55Euros pro Tag gibt’s nix zu meckern. Den Nachmittag verbrachte ich im Raumfahrtmuseum, leider sind die Touren für den Besuch des ganzen Geländes über lange Zeit ausgebucht.
Am Samstagmorgen musste ich um 7h15 am Hafen unten sein. Um sieben begann es sintflutartig zu regnen und als es dann zwanzig Minuten später fast aufgehört hatte, lief ich zum Steg und war schon fast durchnässt. Glücklicherweise hat auch der Regen eine Temperatur von 30 Grad, so ist man nur nass und hat nicht kalt. Auf der rund eineinhalbstündigen Überfahrt zu den Teufelsinseln, oder auch Iles des Salut (Inseln des Heils) trockneten die Kleider schon wieder ab. Wir legten zuerst auf St. Joseph an. Ich erinnere mich nicht mehr ob ich überhaupt erwähnt habe, welches das erstere Buch war, das ich in Brasilen gelesen habe und dann Esther “vermacht“ habe. Egal. Wer Pappillon gelesen hat, dem fiel schon früher der Zwanziger. Nach französisch Guyana ins Bagno geschickt, zuerst auf der Insel Royale, anschliessend auf St. Joseph. Auf letzterer musste Pappillon zwei Jahre (24 Monate, 17’520 Stunden) schweigend in einer Einzelzelle verbringen (verschärfter Arrest). Aus diesem Grund habe ich die Insel zwei mal umrundet.
Den Nachmittag verbrachten wir auf der Insel Royal. Dort besuchte ich die anderen Zellen, sonstige Gebäude und machte einen Spaziergang um die Insel herum.
Am Schluss stattete ich dem Haus des Direktors, welches zu einem Museum umfunktioniert wurde noch einen Besuch ab. Am späten Nachmittag fuhren wir dann wieder nach Kourou zurück.
Der Sonntag bestand vorwiegend aus Fahren und Wandern. Zuerst fuhr ich von zum Stausee hoch und machte mir noch ein schlechtes Gewissen, weil ich eine Fahrverbot “übersehen” hatte, dabei zeigt sich dass der Staussee ein beliebtes Erholungsgebiet ist. Nördlich von Sinnamary machte ich die “Pripri Yiyi” Wanderung, anschliessend besuchte ich die Crique Chanselor mit von Indianern behauenen Steinen und auf dem Weg zurück nach Kourou einen zufälligen Abstecher zum Mont de Sapin. Dort stellte ich dann fest, dass es auch einen Wanderweg mit Aussichtspunkt hat, welches ich dann anging (für die rund drei Kilometer waren zwei Stunden veranschlagt!). Es ging wohl über Stock und Stein -eher Wurzeln und durch Bäche- und einmal mehr nassgeschwitzt erreichte ich den Aussichtspunkt mit herrlichem Panoramablick gen Kourou und zum Meer hin.
Auch das heutige Abendessen genehmigte ich mir im Quartier “Bourg” (auch wenn es hier keine Burg gibt, Detail) und führte mir wieder Energie in Form von Nudeln hinzu.
Sonntag, 30. Oktober 2011
Dienstag, 25. Oktober 2011
Cayenne zum Zweiten
Inzwischen ist es Dienstagabend, ich sitze in der anderen Bar mit Terrasse und (freiem) Internetzugriff. Ich habe nun erfahren, dass nach einem Raketenstart (dieser war am 21. Oktober) in französisch Guyana viele der Beteiligten noch eine Woche oder so Ferien machen. Dies zeigt sich vor allem in der Belegung der Hotels. Aus diesem Grund musste ich gestern das Hotel Central verlassen und habe mich im Hotel Ket Tai. Da es ein bisschen heruntergekommen und nicht im Zentrum gelegen ist, taugt es wohl nicht für die sich erholenden Physiker etc. Das hilft mir einen Schlafplatz zu finden, was sich in Kourou all äusserst schwierig erweist. Ursprünglich wollte ich gestern dorthin und ein paar Tage dort bleiben. Nun habe ich bis Freitag das Zimmer hier in Cayenne, eine Reservationsanfrage für Freitag bis Montag ist jedoch noch offen.
Auch mit den Taxi collective ist es kaum möglich an die touristischen Orte hinzukommen und mit einem Einzeltaxi ist wohl das Hinkommen einfach, das Zurück erweist sich als eher schwierig. Beim Taxi collective muss man halt einfach an der Hauptstrasse warten bis dann mal eines vorbeifährt. Da diese erst losfahren wenn sie mit Fahrgästen voll sind, kann das dauern. Es gibt jedoch auch sonst ganz nette Leute: Gestern wollte ich an den Strand von Montjoli, mit dem Taxi collective kam ich in die Nähe und ging dann zu Fuss. Für den Rückweg wartete ich auf das besagte Taxi, als nach rund zehn Minuten ein Corsa-ähnlicher Kleinwagen mit einer Familie anhielt und der Vater, sprich der Fahrer, mich fragte wohin ich denn wolle. “Ins Zentrum von Cayenne“, sagte ich und er meinte, dass das für zwei Euro kein Problem wäre. das Sammeltaxi hätte dasselbe gekostet,; als Vergleich,: Hier ist ein Kaffee für den selben Betrag zu haben. Nach zwanzig Minuten bei einem interessanten Gespräch mit dieser aus Kolumbien stammenden vierköpfigen Familie erreichten wir den Hauptplatz und verabschiedeten uns voneinander. Ich hätte wohl noch lange dort warten können.
Das war die Nachmittagsbeschäftigung. Der Montagvormittag war auch spannend: Für Surinam benötigt man als Schweizer (und fast alle anderen Nationen auch) ein Visa. Da ich dieses nicht von zuhause aus organisieren konnte, plante ich dies hier in Cayenne zu machen. Somit habe ich nach dem Auschecken aus dem Central Hotel, in dem ich meinen Rucksack deponieren konnte bei einem Fotografiegeschäft Passfotos (ohne Ohrring, wichtig!) und Kopien vom Pass und der Gelbfieberimpfung machen lassen. Dann, nach einem kleinen Frühstück in einer kleinen Bäckerei habe ich mich zur Botschaft begeben. Diese hat von Montag bis Donnerstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Ich war gegen 9:15 dort. Vor dem Eingang waren schon einige Personen am Warten, der freundliche, jedoch bestimmte Türwachhabende gab mir einen Visumantrag und eine Laufnummer, die 28. Soeben wurde die Sieben hereingerufen... Drinnen hatte es 8 Plätze zum warten und es war nur eine Person pro Laufnummer das Eintreten erlaubt. Dies konnte jedoch bis zu fünf Anträge mitbringen. Gegen 10h30 durfte ich dann in den Warteraum und mich setzen, als die 21 aufgerufen wurde. Irgendwann war ich dann an der Reihe und die Dame hinter der Glasscheibe bearbeitete meinen Antrag. Da man eigentlich ein Ausreiseticket vorweisen musste, war ich mir nicht sicher ob es ein Visum geben würde. Als sie mich danach fragte, sagte ich ihr, dass ich über Guyana nach Brasilien ausreise. Damit war sie dann zufrieden, das Nichtvorhandensein der Wohnadresse im Schweizer Pass war dann neu für sie. Da ich dese jedoch auf dem Antrag hinschrieb und ich dies ihr dann auch glaubhaft machen konnte, das Foto auch in Ordnung war (andere wurden deswegen wieder weggeschickt), machte sie ein Päckchen mit den Kopien, dem Pass, der Laufnummer und gab mir zu verstehen, dass ich zu warten habe. Nach einer weiteren halben Stunde rief sie mich an den Schalter und entrichtete den Betrag von 42 Euros, was mich schon mal positiv stimmte. Ich erhielt auf dem Zettel mit der Laufnummer die Bestätigung, dass ich bezahlt habe und “darf” den Pass am Donnerstag zwischen 14h30 und 15h abholen. Anschliessend ging ich zum anderen Hotel, die Dame am Empfang musste sich mit einer Kopie des Passes zufrieden geben.
Zurück zu heute: Da die Hotelsituation anscheinend nur im Ket Tai (es hat übrigens nix mit Thailand am Hut) zu lösen ist, ich bis Donnerstag auf den Pass warten muss und das Durchführen von Ausflügen mit “ÖV” kaum möglich , habe ich mich entschlossen ein Auto mieten. Gesagt, getan. Ich erhielt einen Peugeot 206 irgendwas am späten Nachmittag, nachdem ich als Überbrückung etwas wie einen Kangoo erhielt, da der andere noch nicht bereit war. das Auto ist für eine Woche gemietet, damit werde ich das folgende Programm abspulen: Am Mittwoch in den Osten nach Cacao und Kaw, am Donnerstag Morgen in den Zoo, am Nachmittag den Pass abholen, Freitag Arianespace in Kourou, Samstag oder Sonntag die Iles des Salut, umgekehrt dazu Kourou selbst besichtigen und am Montag eine frühe Rückgabe und gleichentags mit dem Taxi collective nach Saint Laurent du Maroni. So der Plan...
Heute habe ich das Fahren genossen, ist wie in Frankreich. Ausserdem machte ich Ausfüge zum Fort Diamant (wegen Umbau geschlossen), die Kurzwanderung “Les Salines” (Kleine Seen hinter der Küste) und machte einen Spaziergang am Strand. Dies nicht bevor ich eine flache, im Vergleich leichte Kamera gekauft und Strassenkarten im Touristoffice organisiert habe. Solche Tage sind voll der StressJ
Fotos werden/wurden nachträglich in den Text integriert. Die andere Kamera werde ich, so schade es auch ist, irgendwo “vergessen, da es nach weiterem Nachfragen in Cayenne wirklich niemanden gibt, der Reparaturen durchführt. Ich warte mal noch Kourou ab, muss ja nur bedingt alles tragen.
Auch mit den Taxi collective ist es kaum möglich an die touristischen Orte hinzukommen und mit einem Einzeltaxi ist wohl das Hinkommen einfach, das Zurück erweist sich als eher schwierig. Beim Taxi collective muss man halt einfach an der Hauptstrasse warten bis dann mal eines vorbeifährt. Da diese erst losfahren wenn sie mit Fahrgästen voll sind, kann das dauern. Es gibt jedoch auch sonst ganz nette Leute: Gestern wollte ich an den Strand von Montjoli, mit dem Taxi collective kam ich in die Nähe und ging dann zu Fuss. Für den Rückweg wartete ich auf das besagte Taxi, als nach rund zehn Minuten ein Corsa-ähnlicher Kleinwagen mit einer Familie anhielt und der Vater, sprich der Fahrer, mich fragte wohin ich denn wolle. “Ins Zentrum von Cayenne“, sagte ich und er meinte, dass das für zwei Euro kein Problem wäre. das Sammeltaxi hätte dasselbe gekostet,; als Vergleich,: Hier ist ein Kaffee für den selben Betrag zu haben. Nach zwanzig Minuten bei einem interessanten Gespräch mit dieser aus Kolumbien stammenden vierköpfigen Familie erreichten wir den Hauptplatz und verabschiedeten uns voneinander. Ich hätte wohl noch lange dort warten können.
Das war die Nachmittagsbeschäftigung. Der Montagvormittag war auch spannend: Für Surinam benötigt man als Schweizer (und fast alle anderen Nationen auch) ein Visa. Da ich dieses nicht von zuhause aus organisieren konnte, plante ich dies hier in Cayenne zu machen. Somit habe ich nach dem Auschecken aus dem Central Hotel, in dem ich meinen Rucksack deponieren konnte bei einem Fotografiegeschäft Passfotos (ohne Ohrring, wichtig!) und Kopien vom Pass und der Gelbfieberimpfung machen lassen. Dann, nach einem kleinen Frühstück in einer kleinen Bäckerei habe ich mich zur Botschaft begeben. Diese hat von Montag bis Donnerstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Ich war gegen 9:15 dort. Vor dem Eingang waren schon einige Personen am Warten, der freundliche, jedoch bestimmte Türwachhabende gab mir einen Visumantrag und eine Laufnummer, die 28. Soeben wurde die Sieben hereingerufen... Drinnen hatte es 8 Plätze zum warten und es war nur eine Person pro Laufnummer das Eintreten erlaubt. Dies konnte jedoch bis zu fünf Anträge mitbringen. Gegen 10h30 durfte ich dann in den Warteraum und mich setzen, als die 21 aufgerufen wurde. Irgendwann war ich dann an der Reihe und die Dame hinter der Glasscheibe bearbeitete meinen Antrag. Da man eigentlich ein Ausreiseticket vorweisen musste, war ich mir nicht sicher ob es ein Visum geben würde. Als sie mich danach fragte, sagte ich ihr, dass ich über Guyana nach Brasilien ausreise. Damit war sie dann zufrieden, das Nichtvorhandensein der Wohnadresse im Schweizer Pass war dann neu für sie. Da ich dese jedoch auf dem Antrag hinschrieb und ich dies ihr dann auch glaubhaft machen konnte, das Foto auch in Ordnung war (andere wurden deswegen wieder weggeschickt), machte sie ein Päckchen mit den Kopien, dem Pass, der Laufnummer und gab mir zu verstehen, dass ich zu warten habe. Nach einer weiteren halben Stunde rief sie mich an den Schalter und entrichtete den Betrag von 42 Euros, was mich schon mal positiv stimmte. Ich erhielt auf dem Zettel mit der Laufnummer die Bestätigung, dass ich bezahlt habe und “darf” den Pass am Donnerstag zwischen 14h30 und 15h abholen. Anschliessend ging ich zum anderen Hotel, die Dame am Empfang musste sich mit einer Kopie des Passes zufrieden geben.
Zurück zu heute: Da die Hotelsituation anscheinend nur im Ket Tai (es hat übrigens nix mit Thailand am Hut) zu lösen ist, ich bis Donnerstag auf den Pass warten muss und das Durchführen von Ausflügen mit “ÖV” kaum möglich , habe ich mich entschlossen ein Auto mieten. Gesagt, getan. Ich erhielt einen Peugeot 206 irgendwas am späten Nachmittag, nachdem ich als Überbrückung etwas wie einen Kangoo erhielt, da der andere noch nicht bereit war. das Auto ist für eine Woche gemietet, damit werde ich das folgende Programm abspulen: Am Mittwoch in den Osten nach Cacao und Kaw, am Donnerstag Morgen in den Zoo, am Nachmittag den Pass abholen, Freitag Arianespace in Kourou, Samstag oder Sonntag die Iles des Salut, umgekehrt dazu Kourou selbst besichtigen und am Montag eine frühe Rückgabe und gleichentags mit dem Taxi collective nach Saint Laurent du Maroni. So der Plan...
Heute habe ich das Fahren genossen, ist wie in Frankreich. Ausserdem machte ich Ausfüge zum Fort Diamant (wegen Umbau geschlossen), die Kurzwanderung “Les Salines” (Kleine Seen hinter der Küste) und machte einen Spaziergang am Strand. Dies nicht bevor ich eine flache, im Vergleich leichte Kamera gekauft und Strassenkarten im Touristoffice organisiert habe. Solche Tage sind voll der StressJ
Fotos werden/wurden nachträglich in den Text integriert. Die andere Kamera werde ich, so schade es auch ist, irgendwo “vergessen, da es nach weiterem Nachfragen in Cayenne wirklich niemanden gibt, der Reparaturen durchführt. Ich warte mal noch Kourou ab, muss ja nur bedingt alles tragen.
Sonntag, 23. Oktober 2011
Cayenne und die Reise hierhin
Es ist Sonntag und es ist heiss. Ich sitze am Schatten, bewege nur meine Hände und Finger beim Tippen. Noch immer läuft mir der Schweiss aus allen Poren vom vorherigen Spaziergang. Ich habe einen Platz mit Durchzug, was ich sonst so gar nicht mag. Hier ist es eine Wohltat.
Cayenne, Hauptstadt von französisch Guyana. Es ist Sonntag, und wer schon mal an einem Sonntag in Frankreich war, der kennt das: Es läuft nix, ziemlich alles ist geschlossen, keine Busse etc. Nach Ladenschluss am Samstag werden sogar die Trottoirs reingenommen. Naja, so extrem ist es nicht, schliesslich sitze ich im Restaurant “Les Palmistes” am Hauptplatz “Unter den Palmen” und trinke einen frischgepressten Saft aus dem Tetrapack mit Maracuja. Es gibt jedoch Dinge, die sind anders als in Frankreich: Hier ist man als Weisser der Neger (das ist Satire, also darf ich), nur etwa jede fünfte Person ist von heller Hautfarbe, schätze ich.
Heute hänge ich in Cayenne ab, ich mache mir einen gemütlichen Tag, laufe etwas herum, lese, schaue mir die alten (und zum Teil baufälligen) Kolonialhäuser an, beobachte die Leute und vorbeifahrenden Autos.
Am späten Donnerstagnachmittag fuhr ich also mit dem Stadtbus zum Busterminal von Macapa. Dort angekommen, genehmigte ich mir noch eine Suppe mit Fleisch, Kartoffeln und diversen anderen Gemüsen. Ich beobachtete, wie ein atypisch alter Überlandbus einfuhr, mit der Aufschrift “Oiapoque-Macapa” vorne drauf. Das würde wohl der ankommende Bus sein, dachte ich mir. Nö, das war unserer. Ich muss an dieser Stelle vorausschicken, dass die Strecke bis nach Oiapoque rund 740 Kilometer beträgt und nach Kilometer 548 rund 170 km unbefestigte, amazonische Piste bestehen. Je nach Wetter kann die Reise zwischen 12-15 Stunden dauern. Ich wählte den Nachtbus, damit ich nicht mitten in der Nacht ankommen würde und dann noch eine Unterkunft suchen müsste. Andererseits schont ein Nachtbus das Budget, da ja keine Übernachtung anfallen und die Fahrt nach Cayenne am Folgetag stattfinden würde.
Somit fuhr der Bus pünktlich um 19h los und kam auch ganz nach Plan voran. Ab Kilometer 548 wurde es dann “spassig”. Es hatte geregnet. Wir passierten einige quer stehende Lastwagen, die wohl den Regen und die Nacht abwarteten. Das kümmerte unseren Busfahrer nicht wirklich, war eine Kurve leicht abschüssig und der Bus scherte hinten aus, fuhr der Mann auf dem schmierigen Untergrund einfach im Drift, zumindest ziemlich quer hindurch. Die Hinterräder fanden selten die Spur der Vorderräder. Da die Strasse (für die Fussballweltmeisterschaft im 2014) ausgebaut wird, kamen erschwerend schmale Stelen hinzu. Der Fahrer hatte den Bus im Griff. Bis es, irgendwann in der Nacht, nach einem Schlagloch ziemlich laut geknallt hat. Oh, oh! meiner Meinung nach hörte sich dies nicht wie ein geplatzter Reifen an. Der Fahrer fuhr den Bus vorsichtig an die Strassenseite, stieg aus, begutachtete die Hinterachse, stieg wieder ein, stellte den Motor ab und legte sich schlafen. Wir auch. Am Morgen schaute ich auch mal nach und stellte fest, dass sich die Räder nicht mehr so ganz in der Mitte des Radkastens befanden. Die beiden oberen, je etwa 1.5 Zentimeter starken Führungsblattfedern waren in der Mitte gebrochen. wir befanden uns irgendwo im Nirgendwo, der Ersatzbusfahrer war schon unterwegs um Hilfe zu holen. Glücklicherweise hatte es rund 500m weiter zurück aufgrund der Baustellen einen kleine Imbiss- und Getränkeladen. Um es kurz zu machen, irgendwann tauchte das Reparaturfahrzeug -kein Ersatzbus- mit Ersatzmaterial und dem Mechaniker auf. In einer Stunde war der Defekt repariert und wir wider unterwegs. Anstelle von 12-15h benötigten wir gerade mal 24 Stunden. Somit kam ich also am Abend in Oiapoque an... Ohne Ortsplan lief ich beim Eindunkeln vom Busterminal in das relativ überschaubare Dorf hinein und sucht mit eine einfache Unterkunft. Dann ass ich noch einen letzten, typisch brasilianischen X-Burger zu Abend.
Am Samstagmorgen lief ich zum Polizeiposten der “Guardia Federal” um den Ausreisestempel zu erhalten. Die haben am Samstag geöffnet, gut hatten wir nicht noch mehr Verspätung, sonst wäre ich bis Montag in Oiapoque hängengeblieben. Die Passformalität dauert nur ein paar Minuten und dann ging es mit einem kleinen Motorboot auf die andere Seite des Flusses. Die neue Brücke ist noch nicht für den Verkehr geöffnet, alles für 2014... In St. Georges de Oyapoque konnte mir der Zöllner nicht so genau Auskunft geben, ob ich nun ein Visum brauche oder nicht. Um sicher zu sein, lief ich zum Immigrationsposten. Der Polizist dort fragte mich woher ich sei. “Aus der Schweiz” antwortete ich “EU nein, Schengen ja“. Er schaute dann nach und da ich ja in Frankreich sei, benötige ich kein Visum. Auch gut. Zurück am Hafen wartete schon ein “Taxi collective”, das uns nach Cayenne bringt.
Hier kam ich also gestern Nachmittag an und konnte gerade noch das Schliessen der Shops, der Reiseveranstalter und des Touristinformationszentrums zur Kenntnis nehmen, bevor ich mich für zwei Tage im Hotel Central einquartierte. Gestern Nachmittag fand ich, nach mehrfachem Nachfragen und herumgeschickt werden, einen sehr fortschrittlichen Waschsalon und konnte die Kleider als Abwechslung zu meiner Handwäsche mal von der Maschine waschen lassen. Im Hotelzimmer habe ich dann eine Leine gespannt, damit die Kleider über die Nacht durch die Klimaanlage getrocknet werden können.
Gestern Abend gönnte ich mir was: Am Hauptplatz gibt das Restaurant Hippopotamus (Wiali und Marcel mögen sich an Paris erinnern), in dem ich mir ein schönes Stück tote Kuh mit Pommes frites, Pfeffersauce und einem Glas Rotwein mit äusserstem Genuss und voller innerer Zufriedenheit zu Gemüte führte.
Im Übrigen ist mir am Freitag die Kamera auf den Boden gefallen, mit Fotografieren ist nix mehr, der Fokus ist defekt und in Cayenne scheint es niemanden zu geben, der eine Kamera reparieren kann, zumindest gestern nicht. Wenn ich Montag niemanden finde, kann ich diese Kamera entsorgen und kaufe eine andere, eine kleinere. Das hätte auch seine Vorteile, dann müsste ich nicht mehr das Ladegerät etc. herumtragen resp. hätte etwas weniger Gewicht. Oder ich könnte die kaputte Kamera vorerst behalten und dann einem mich bedrohenden, korrupten venezolanischen Polizisten unterjubeln und er wäre in der Meinung, er hätte was Tolles.
Cayenne, Hauptstadt von französisch Guyana. Es ist Sonntag, und wer schon mal an einem Sonntag in Frankreich war, der kennt das: Es läuft nix, ziemlich alles ist geschlossen, keine Busse etc. Nach Ladenschluss am Samstag werden sogar die Trottoirs reingenommen. Naja, so extrem ist es nicht, schliesslich sitze ich im Restaurant “Les Palmistes” am Hauptplatz “Unter den Palmen” und trinke einen frischgepressten Saft aus dem Tetrapack mit Maracuja. Es gibt jedoch Dinge, die sind anders als in Frankreich: Hier ist man als Weisser der Neger (das ist Satire, also darf ich), nur etwa jede fünfte Person ist von heller Hautfarbe, schätze ich.
Heute hänge ich in Cayenne ab, ich mache mir einen gemütlichen Tag, laufe etwas herum, lese, schaue mir die alten (und zum Teil baufälligen) Kolonialhäuser an, beobachte die Leute und vorbeifahrenden Autos.
Am späten Donnerstagnachmittag fuhr ich also mit dem Stadtbus zum Busterminal von Macapa. Dort angekommen, genehmigte ich mir noch eine Suppe mit Fleisch, Kartoffeln und diversen anderen Gemüsen. Ich beobachtete, wie ein atypisch alter Überlandbus einfuhr, mit der Aufschrift “Oiapoque-Macapa” vorne drauf. Das würde wohl der ankommende Bus sein, dachte ich mir. Nö, das war unserer. Ich muss an dieser Stelle vorausschicken, dass die Strecke bis nach Oiapoque rund 740 Kilometer beträgt und nach Kilometer 548 rund 170 km unbefestigte, amazonische Piste bestehen. Je nach Wetter kann die Reise zwischen 12-15 Stunden dauern. Ich wählte den Nachtbus, damit ich nicht mitten in der Nacht ankommen würde und dann noch eine Unterkunft suchen müsste. Andererseits schont ein Nachtbus das Budget, da ja keine Übernachtung anfallen und die Fahrt nach Cayenne am Folgetag stattfinden würde.
Somit fuhr der Bus pünktlich um 19h los und kam auch ganz nach Plan voran. Ab Kilometer 548 wurde es dann “spassig”. Es hatte geregnet. Wir passierten einige quer stehende Lastwagen, die wohl den Regen und die Nacht abwarteten. Das kümmerte unseren Busfahrer nicht wirklich, war eine Kurve leicht abschüssig und der Bus scherte hinten aus, fuhr der Mann auf dem schmierigen Untergrund einfach im Drift, zumindest ziemlich quer hindurch. Die Hinterräder fanden selten die Spur der Vorderräder. Da die Strasse (für die Fussballweltmeisterschaft im 2014) ausgebaut wird, kamen erschwerend schmale Stelen hinzu. Der Fahrer hatte den Bus im Griff. Bis es, irgendwann in der Nacht, nach einem Schlagloch ziemlich laut geknallt hat. Oh, oh! meiner Meinung nach hörte sich dies nicht wie ein geplatzter Reifen an. Der Fahrer fuhr den Bus vorsichtig an die Strassenseite, stieg aus, begutachtete die Hinterachse, stieg wieder ein, stellte den Motor ab und legte sich schlafen. Wir auch. Am Morgen schaute ich auch mal nach und stellte fest, dass sich die Räder nicht mehr so ganz in der Mitte des Radkastens befanden. Die beiden oberen, je etwa 1.5 Zentimeter starken Führungsblattfedern waren in der Mitte gebrochen. wir befanden uns irgendwo im Nirgendwo, der Ersatzbusfahrer war schon unterwegs um Hilfe zu holen. Glücklicherweise hatte es rund 500m weiter zurück aufgrund der Baustellen einen kleine Imbiss- und Getränkeladen. Um es kurz zu machen, irgendwann tauchte das Reparaturfahrzeug -kein Ersatzbus- mit Ersatzmaterial und dem Mechaniker auf. In einer Stunde war der Defekt repariert und wir wider unterwegs. Anstelle von 12-15h benötigten wir gerade mal 24 Stunden. Somit kam ich also am Abend in Oiapoque an... Ohne Ortsplan lief ich beim Eindunkeln vom Busterminal in das relativ überschaubare Dorf hinein und sucht mit eine einfache Unterkunft. Dann ass ich noch einen letzten, typisch brasilianischen X-Burger zu Abend.
Am Samstagmorgen lief ich zum Polizeiposten der “Guardia Federal” um den Ausreisestempel zu erhalten. Die haben am Samstag geöffnet, gut hatten wir nicht noch mehr Verspätung, sonst wäre ich bis Montag in Oiapoque hängengeblieben. Die Passformalität dauert nur ein paar Minuten und dann ging es mit einem kleinen Motorboot auf die andere Seite des Flusses. Die neue Brücke ist noch nicht für den Verkehr geöffnet, alles für 2014... In St. Georges de Oyapoque konnte mir der Zöllner nicht so genau Auskunft geben, ob ich nun ein Visum brauche oder nicht. Um sicher zu sein, lief ich zum Immigrationsposten. Der Polizist dort fragte mich woher ich sei. “Aus der Schweiz” antwortete ich “EU nein, Schengen ja“. Er schaute dann nach und da ich ja in Frankreich sei, benötige ich kein Visum. Auch gut. Zurück am Hafen wartete schon ein “Taxi collective”, das uns nach Cayenne bringt.
Hier kam ich also gestern Nachmittag an und konnte gerade noch das Schliessen der Shops, der Reiseveranstalter und des Touristinformationszentrums zur Kenntnis nehmen, bevor ich mich für zwei Tage im Hotel Central einquartierte. Gestern Nachmittag fand ich, nach mehrfachem Nachfragen und herumgeschickt werden, einen sehr fortschrittlichen Waschsalon und konnte die Kleider als Abwechslung zu meiner Handwäsche mal von der Maschine waschen lassen. Im Hotelzimmer habe ich dann eine Leine gespannt, damit die Kleider über die Nacht durch die Klimaanlage getrocknet werden können.
Gestern Abend gönnte ich mir was: Am Hauptplatz gibt das Restaurant Hippopotamus (Wiali und Marcel mögen sich an Paris erinnern), in dem ich mir ein schönes Stück tote Kuh mit Pommes frites, Pfeffersauce und einem Glas Rotwein mit äusserstem Genuss und voller innerer Zufriedenheit zu Gemüte führte.
Im Übrigen ist mir am Freitag die Kamera auf den Boden gefallen, mit Fotografieren ist nix mehr, der Fokus ist defekt und in Cayenne scheint es niemanden zu geben, der eine Kamera reparieren kann, zumindest gestern nicht. Wenn ich Montag niemanden finde, kann ich diese Kamera entsorgen und kaufe eine andere, eine kleinere. Das hätte auch seine Vorteile, dann müsste ich nicht mehr das Ladegerät etc. herumtragen resp. hätte etwas weniger Gewicht. Oder ich könnte die kaputte Kamera vorerst behalten und dann einem mich bedrohenden, korrupten venezolanischen Polizisten unterjubeln und er wäre in der Meinung, er hätte was Tolles.
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Gen Norden nach Macapa
Am Montagmorgen genoss ich noch die Zeit in Alter do Chau, verabschiedete mich noch von der holländischen und dem irischen Backpacker, mit denen ich gestern Abend noch plauderte. Gegen Mittag fuhr ich nach Santarem und schaute mir das Städtchen etwas an. Nach einem kurzen Besuch in einem Internetcafe lief ich zum Hafen und suchte schon am frühen Nachmittag mein Boot, die Breno.
Nachdem ich mir ein Plätzen im Mitteldeck gesichert hatte, machte ich es mir in der aufgehängten Hängematte gemütlich, sollte es doch noch bis 18h dauern, bis das Schiff ablegte. Wiederum spielten sich die gleichen Szenen bezüglich Beladen ab: Schachteln um Schachteln, Kisten mit Ananas, Motorräder.
Mit dem älteren Herrn in der Hängematte nebenan kam ich in ein sehr, sehr einfaches Gespräch. Immerhin. Mit einer vernachlässigbaren Verspätung von einer popligen halben Stunde (ich hörte von Verspätungen bis 30, ja dreissig Stunden) legte die Breno ab. Kurz darauf dunkelte es auch schon ein und das Nachtessen wurde ausgegeben. Im Unterschied zur letzten Fahrt waren die Mahlzeiten im Fahrpreis von 120 Reais (ca. 60 Fr.) drin. Die Nachtruhe stellte sich früh ein, dennoch genoss ich noch lange den Sternenhimmel bei einer Büchse Fanta Uva (Fanta mit Traube, extrem süss wie Fanta Orange in Marokko: für den täglichen Zuckerschub...). Früh war dann auch schon wieder tagwach, nicht dass es hätte sein müssen, wenn man jedoch um 22h sich schlafen legt, ist man um 6h spätestens wach. Obwohl es auch hier kein künstliches Unterhaltungsprogramm gab, ging der Tag wie im Nu mit Essen, Hinausschauen, Lesen und Nickerchen um. Nach dem Eindunkeln konnte am Horizont schon der gelbe Schein der Hafenstadt Santana ausgemacht werden, auch wenn es noch drei Stunden bis Ankunft dauern sollte. Irgendwann spät abends kamen wir dort auch an. Ich beobachtete die Leute, die das Boot verliessen und ein Teil entladen wurde, dann legte ich mich wieder schlafen. Rund 40 Leute verbrachten die Nacht noch auf dem im Hafen liegenden Boot, das Verlassen kann auch am nächsten Tag erfolgen, in Brasilien nimmt man es nicht so genau.
Am Morgen früh ging ich also von Bord und fragte mich nach der Haltestelle für den Bus ins 14km entfernte Macapa durch. Der erste Bus war gerammelt voll, ich stieg nicht ein. Da auch der zweite und der dritte Bus nicht minder vollgestopft waren, fragte ich mal einen Wartenden nach der Uhrzeit. Dann war klar, dass ich mich zur besten Pendlerzeit eingefunden habe. Dennoch bestieg ich den nächstbesten, überfüllten Bus und bei den folgenden Haltestellen gesellten sich noch mehr Personen dazu. Bequem ist anders, macht nix; gehört dazu. Je näher es ans Zentrum von Macapa ging, desto besser wurde die Situation. Nachdem ich mich durch den Bus gekämpft hatte und ausgestiegen bin. machte ich mich auf die Suche nach der Pousada Ekinox. Da ich in meinem gesamtsüdamerikanischen Lonely Planet keine Karte von Macapa hatte, machte ich vor ein paar Tagen ein paar Fotos von den entsprechenden Seiten mit dem Stadtplan aus Esthers LP.
Diese Pousada ist sehr schmuck eingerichtet und eine Nacht hier kostet rund soviel wie eine Woche Hängematte in Alter do Chau. Dafür nächtigt man in einem grossen Bett, das Zimmer verfügt über eine Klimaanlage (!) Kühlschrank und was man sonst noch so drin haben kann sowie ein reichhaltiges Frühstück. Diese genoss ich ausgiebig heute Morgen, da Macapa nicht sooo schaurig viel für den Touristen an sich zu bieten hat. Gestern, sprich Mittwoch besuchte ich eine der imaginären Linien, die unsere Kugel umgeben: Der Equator läuft ca. zwei Kilometer südlich des Stadtzentrums durch, es wurde sogar eigens ein Monument aufgebaut. So konnte ich mich also gleichzeitig in der Süd- und in der Nordhalbkugel aufstellen.
Am Nachmittag fuhr ich noch mit dem Stadtbus zum Busbahnhof und kaufte mir das Nachticket nach Oiapoque für den nächsten Tag. Weiterhin kaufte ich mir dünne Socken, Insektenschutzmittel und “havaianas” (sehr offenen Strandfinken). Es reicht mir, den ganzen Tag in den Schuhen zu schwitzen. Den Abend verbrachte ich am “Strand” von Macapa und schaute den Eingeborenen zu.
Nach dem erwähnten Frühstück heute, besuchte ich das kleine historische Museeum Joaquim Caetano da Silva, welches aus drei Räumen besteht, wenn man den Eingangskorridor mitzählt. Im einen Raum befinden sich grosse, rund vierhundert Jahre alte Tonurnen mit Knochen von Ureinwohnern und im anderen Raum wurde die Besiedlungsgeschichte informativ ausgestellt. Die anfangs äusserst gelangweilt wirkenden Angestellten, resp. Museumsführer (für zwei Räume, wohlgemerkt) tauten dann sehr schnell auf und erklärten mir jede Vitrine und jedes Bild. Ich vergass noch die kleine Nische mit der hölzernen Urne von Joaquim Caetano zu erwähnen. Schön fabriziert, mit einer gravierten Messingplatte obendrauf.
Danach, so gegen 13h besuchte ich das Fort selbst, hier wieder ähnlich, was die Angestellten anbelangt. Ich erhielt eine ausführliche Führung, nachdem ich mich ins Gästebuch eingetragen hatte (ich war der erste heute).
Den restlichen Nachmittag verbrachte ich in der Pousada mit Schreiben und Überbrücken bis der Bus fährt.
Nachdem ich mir ein Plätzen im Mitteldeck gesichert hatte, machte ich es mir in der aufgehängten Hängematte gemütlich, sollte es doch noch bis 18h dauern, bis das Schiff ablegte. Wiederum spielten sich die gleichen Szenen bezüglich Beladen ab: Schachteln um Schachteln, Kisten mit Ananas, Motorräder.
Mit dem älteren Herrn in der Hängematte nebenan kam ich in ein sehr, sehr einfaches Gespräch. Immerhin. Mit einer vernachlässigbaren Verspätung von einer popligen halben Stunde (ich hörte von Verspätungen bis 30, ja dreissig Stunden) legte die Breno ab. Kurz darauf dunkelte es auch schon ein und das Nachtessen wurde ausgegeben. Im Unterschied zur letzten Fahrt waren die Mahlzeiten im Fahrpreis von 120 Reais (ca. 60 Fr.) drin. Die Nachtruhe stellte sich früh ein, dennoch genoss ich noch lange den Sternenhimmel bei einer Büchse Fanta Uva (Fanta mit Traube, extrem süss wie Fanta Orange in Marokko: für den täglichen Zuckerschub...). Früh war dann auch schon wieder tagwach, nicht dass es hätte sein müssen, wenn man jedoch um 22h sich schlafen legt, ist man um 6h spätestens wach. Obwohl es auch hier kein künstliches Unterhaltungsprogramm gab, ging der Tag wie im Nu mit Essen, Hinausschauen, Lesen und Nickerchen um. Nach dem Eindunkeln konnte am Horizont schon der gelbe Schein der Hafenstadt Santana ausgemacht werden, auch wenn es noch drei Stunden bis Ankunft dauern sollte. Irgendwann spät abends kamen wir dort auch an. Ich beobachtete die Leute, die das Boot verliessen und ein Teil entladen wurde, dann legte ich mich wieder schlafen. Rund 40 Leute verbrachten die Nacht noch auf dem im Hafen liegenden Boot, das Verlassen kann auch am nächsten Tag erfolgen, in Brasilien nimmt man es nicht so genau.
Am Morgen früh ging ich also von Bord und fragte mich nach der Haltestelle für den Bus ins 14km entfernte Macapa durch. Der erste Bus war gerammelt voll, ich stieg nicht ein. Da auch der zweite und der dritte Bus nicht minder vollgestopft waren, fragte ich mal einen Wartenden nach der Uhrzeit. Dann war klar, dass ich mich zur besten Pendlerzeit eingefunden habe. Dennoch bestieg ich den nächstbesten, überfüllten Bus und bei den folgenden Haltestellen gesellten sich noch mehr Personen dazu. Bequem ist anders, macht nix; gehört dazu. Je näher es ans Zentrum von Macapa ging, desto besser wurde die Situation. Nachdem ich mich durch den Bus gekämpft hatte und ausgestiegen bin. machte ich mich auf die Suche nach der Pousada Ekinox. Da ich in meinem gesamtsüdamerikanischen Lonely Planet keine Karte von Macapa hatte, machte ich vor ein paar Tagen ein paar Fotos von den entsprechenden Seiten mit dem Stadtplan aus Esthers LP.
Diese Pousada ist sehr schmuck eingerichtet und eine Nacht hier kostet rund soviel wie eine Woche Hängematte in Alter do Chau. Dafür nächtigt man in einem grossen Bett, das Zimmer verfügt über eine Klimaanlage (!) Kühlschrank und was man sonst noch so drin haben kann sowie ein reichhaltiges Frühstück. Diese genoss ich ausgiebig heute Morgen, da Macapa nicht sooo schaurig viel für den Touristen an sich zu bieten hat. Gestern, sprich Mittwoch besuchte ich eine der imaginären Linien, die unsere Kugel umgeben: Der Equator läuft ca. zwei Kilometer südlich des Stadtzentrums durch, es wurde sogar eigens ein Monument aufgebaut. So konnte ich mich also gleichzeitig in der Süd- und in der Nordhalbkugel aufstellen.
Am Nachmittag fuhr ich noch mit dem Stadtbus zum Busbahnhof und kaufte mir das Nachticket nach Oiapoque für den nächsten Tag. Weiterhin kaufte ich mir dünne Socken, Insektenschutzmittel und “havaianas” (sehr offenen Strandfinken). Es reicht mir, den ganzen Tag in den Schuhen zu schwitzen. Den Abend verbrachte ich am “Strand” von Macapa und schaute den Eingeborenen zu.
Nach dem erwähnten Frühstück heute, besuchte ich das kleine historische Museeum Joaquim Caetano da Silva, welches aus drei Räumen besteht, wenn man den Eingangskorridor mitzählt. Im einen Raum befinden sich grosse, rund vierhundert Jahre alte Tonurnen mit Knochen von Ureinwohnern und im anderen Raum wurde die Besiedlungsgeschichte informativ ausgestellt. Die anfangs äusserst gelangweilt wirkenden Angestellten, resp. Museumsführer (für zwei Räume, wohlgemerkt) tauten dann sehr schnell auf und erklärten mir jede Vitrine und jedes Bild. Ich vergass noch die kleine Nische mit der hölzernen Urne von Joaquim Caetano zu erwähnen. Schön fabriziert, mit einer gravierten Messingplatte obendrauf.
Danach, so gegen 13h besuchte ich das Fort selbst, hier wieder ähnlich, was die Angestellten anbelangt. Ich erhielt eine ausführliche Führung, nachdem ich mich ins Gästebuch eingetragen hatte (ich war der erste heute).
Den restlichen Nachmittag verbrachte ich in der Pousada mit Schreiben und Überbrücken bis der Bus fährt.
Montag, 17. Oktober 2011
Alter do Chau und FLONA
Nachdem wir in Santarem gegen 23 Uhr angekommen sind, suchten wir uns ein Taxi und fuhren noch nach Alter do Chau, rund 40km von Santarem entfernt. Adam und ich überredeten den Paulista mitzukommen um die Fahrtaxe zu teilen. Wir suchten uns dann jedoch eine andere Pousada und legten uns erstmals in die Hängematte.
Tags darauf fuhren wir mit dem Bus zurück nach Santarem und Tickets für die nächsten Etappen zu kaufen und um herauszufinden wann denn Schiffe nach Belem, resp. für mich nach Macapa fuhren. An dem Hafen, an dem wir tags zuvor ankamen, waren keine Verkaufsstände vorhanden. so mussten wir an den offiziellen Hafen, der rund zwei Kilometer westlich liegt. Dazu benutzten wir Mototaxi, sprich Motorradtaxis. Da auch das Tragen eines Helm “inbegriffen” war, dünkte uns das ziemlich sicher. Ausserdem war’s noch ganz spassig.
An besagtem Hafen kauften wir dann unsere Tickets, somit fahre ich am Montag um 18 Uhr nach Macapa. Adam fährt schon morgen weiter, leider hat er nicht so viel Zeit. War ein guter Reisekumpan.
Zurück in Alter do Chau traf ich dann wieder auf Esther. Wenn denn der Guide an diesem Tage noch auftauchen würde, könnten wir eine Tour in den angrenzenden Nationalpark machen. Im Laufe des Tages klärte sich dann das Ganze, die Tour würde am Freitagmorgen starten, dann zwei Nächte in seiner Pousada verbringen und Sonntags zurückkehren. Hörte sich gut und war somit gebucht.
Am späten Donnerstagnachmittag überquerten Esther, Adam und ich die zur Trockenzeit sehr schmale Furt zur “Insel der Liebe” und erklommen den Hausberg von Alter do Chau, auf dem wir einen farbenprächtigen Sonnenuntergang und nach dem Herabsteigen einen ebensolchen Mondaufgang erlebten.
Freitagmorgens, gegen acht holte uns der Guide mit Spitznamen Bata ab, liefen zum Strand hinunter und stiegen in sein rund 12m langes Boot mit Dach und Motor, wie man es auch von den kleinen asiatischen Fischerbooten kennt. Nach rund drei Stunden Fahrt hielten wir an einen Strand und badeten erstmals. Jeder, der diesen Nationalpark FLONA (Floreste National) betritt, ob per Boot oder Auto, muss sich anmelden, was wir nach einer weiteren kurzen Fahrt darauf machten. gegen Mittag erreichten wir den Zielstrand, welcher eigentlich eine Düne war. Denn dahinter befand sich noch ein kleiner See, den wir mit einem anderen Boot überquerten. Nach einem Fussmarsch von 10 Minuten, eine gefühlten Wasserverlust von einem ins Hemd gedrückten Liter Schweiss, erreichten wir unser Ziel. Sogleich spannten wir unsere Hängematten auf und assen zu Mittag. Nach einer kurzen Siesta machten wir uns auf einen Spaziergang. Zuerst folgten wir der Strasse, welche dann aufgrund des Auswaschens zu einem Weg verjüngte. Unterwegs sahen wir Affen, verschiedene Vögel und natürlich Insekten. In einem kühlen Bach mit zügiger Strömung und unter den Bäumen gelegen, schwammen wir ein paar Meter hoch und genossen die Natur in einen ruhigen Becken.
Den Abend verbrachten wir im und um das Haus von Bata mit seinen 14 Kindern. Er hat selbst neun Geschwister und inzwischen 22 Nichten und Neffen. Alle schlafen draussen oder unter einem einfachen Dach aus Palmblättern in Hängematten, die Kleinen auch zu zweit quer darin.
Am folgenden Tag machten wir eine grosse Wanderung durch den Urwald und kamen auf eine Anhöhe, auf der sich noch Urwaldriesen von Bäumen finden.
Bata fand auch Erdlöcher mit Spinnen darin und lockte die eine oder andere mit einem langen Zweig heraus. Wir versuchten uns ebenfalls. Es ist erstaunlich mit wie viel Kraft de Spinne den Zweig packte, man konnte sogar das Hineinbeissen mit den extrem harten Zähnen feststellen. Wir sahen und hielten ca. zehn Zentimeter grosse Heuschrecken, während von Weitem Brüllaffen zu hören waren.
Nachmittags stiessen die beiden Deutschen Thomas und Simon zu uns, welche in Santarem anstelle des Militärs einen Zivildienst leisten und hier ein ruhiges Wochenende verbringen.
Am Abend fuhren wir in der Dunkelheit auf den kleinen See hinaus um Kaimane zu finden. Wir legten an der Dünen an, Bata verliess das Boot und kehrte nach wenigen Minuten mit einem rund einem Meter langen Tier zurück. Nachdem wir es berühren konnten, wurde der Kaiman wieder freigelassen und entschwand schnell im Wasser.
Am Sonntagmorgen packten wir unsere Sachen und fuhren über einen ziemlich stürmischen See/Fluss zurück nach Alter do Chau. Dieses Dorf ist am Wochenende mit Ausflüglern gestopft voll, kommen doch die Leute mit dem Auto oder Bus an den sehr schönen Strand. Die Leute sitzen einfach auf dem Hauptplatz, trinken und essen etwas von den kleinen Imbissständen oder hören ihrer Musik zu. die aus im Kofferraum oder auf der Ladefläche angebrachten grossen Boxen dröhnt. Jeder eine andere Musik, versteht sich. Andere nutzen ihr Mobiltelefon als Boxe, Klirren inbegriffen.
Tags darauf fuhren wir mit dem Bus zurück nach Santarem und Tickets für die nächsten Etappen zu kaufen und um herauszufinden wann denn Schiffe nach Belem, resp. für mich nach Macapa fuhren. An dem Hafen, an dem wir tags zuvor ankamen, waren keine Verkaufsstände vorhanden. so mussten wir an den offiziellen Hafen, der rund zwei Kilometer westlich liegt. Dazu benutzten wir Mototaxi, sprich Motorradtaxis. Da auch das Tragen eines Helm “inbegriffen” war, dünkte uns das ziemlich sicher. Ausserdem war’s noch ganz spassig.
An besagtem Hafen kauften wir dann unsere Tickets, somit fahre ich am Montag um 18 Uhr nach Macapa. Adam fährt schon morgen weiter, leider hat er nicht so viel Zeit. War ein guter Reisekumpan.
Zurück in Alter do Chau traf ich dann wieder auf Esther. Wenn denn der Guide an diesem Tage noch auftauchen würde, könnten wir eine Tour in den angrenzenden Nationalpark machen. Im Laufe des Tages klärte sich dann das Ganze, die Tour würde am Freitagmorgen starten, dann zwei Nächte in seiner Pousada verbringen und Sonntags zurückkehren. Hörte sich gut und war somit gebucht.
Am späten Donnerstagnachmittag überquerten Esther, Adam und ich die zur Trockenzeit sehr schmale Furt zur “Insel der Liebe” und erklommen den Hausberg von Alter do Chau, auf dem wir einen farbenprächtigen Sonnenuntergang und nach dem Herabsteigen einen ebensolchen Mondaufgang erlebten.
Freitagmorgens, gegen acht holte uns der Guide mit Spitznamen Bata ab, liefen zum Strand hinunter und stiegen in sein rund 12m langes Boot mit Dach und Motor, wie man es auch von den kleinen asiatischen Fischerbooten kennt. Nach rund drei Stunden Fahrt hielten wir an einen Strand und badeten erstmals. Jeder, der diesen Nationalpark FLONA (Floreste National) betritt, ob per Boot oder Auto, muss sich anmelden, was wir nach einer weiteren kurzen Fahrt darauf machten. gegen Mittag erreichten wir den Zielstrand, welcher eigentlich eine Düne war. Denn dahinter befand sich noch ein kleiner See, den wir mit einem anderen Boot überquerten. Nach einem Fussmarsch von 10 Minuten, eine gefühlten Wasserverlust von einem ins Hemd gedrückten Liter Schweiss, erreichten wir unser Ziel. Sogleich spannten wir unsere Hängematten auf und assen zu Mittag. Nach einer kurzen Siesta machten wir uns auf einen Spaziergang. Zuerst folgten wir der Strasse, welche dann aufgrund des Auswaschens zu einem Weg verjüngte. Unterwegs sahen wir Affen, verschiedene Vögel und natürlich Insekten. In einem kühlen Bach mit zügiger Strömung und unter den Bäumen gelegen, schwammen wir ein paar Meter hoch und genossen die Natur in einen ruhigen Becken.
Den Abend verbrachten wir im und um das Haus von Bata mit seinen 14 Kindern. Er hat selbst neun Geschwister und inzwischen 22 Nichten und Neffen. Alle schlafen draussen oder unter einem einfachen Dach aus Palmblättern in Hängematten, die Kleinen auch zu zweit quer darin.
Am folgenden Tag machten wir eine grosse Wanderung durch den Urwald und kamen auf eine Anhöhe, auf der sich noch Urwaldriesen von Bäumen finden.
Bata fand auch Erdlöcher mit Spinnen darin und lockte die eine oder andere mit einem langen Zweig heraus. Wir versuchten uns ebenfalls. Es ist erstaunlich mit wie viel Kraft de Spinne den Zweig packte, man konnte sogar das Hineinbeissen mit den extrem harten Zähnen feststellen. Wir sahen und hielten ca. zehn Zentimeter grosse Heuschrecken, während von Weitem Brüllaffen zu hören waren.
Nachmittags stiessen die beiden Deutschen Thomas und Simon zu uns, welche in Santarem anstelle des Militärs einen Zivildienst leisten und hier ein ruhiges Wochenende verbringen.
Am Abend fuhren wir in der Dunkelheit auf den kleinen See hinaus um Kaimane zu finden. Wir legten an der Dünen an, Bata verliess das Boot und kehrte nach wenigen Minuten mit einem rund einem Meter langen Tier zurück. Nachdem wir es berühren konnten, wurde der Kaiman wieder freigelassen und entschwand schnell im Wasser.
Am Sonntagmorgen packten wir unsere Sachen und fuhren über einen ziemlich stürmischen See/Fluss zurück nach Alter do Chau. Dieses Dorf ist am Wochenende mit Ausflüglern gestopft voll, kommen doch die Leute mit dem Auto oder Bus an den sehr schönen Strand. Die Leute sitzen einfach auf dem Hauptplatz, trinken und essen etwas von den kleinen Imbissständen oder hören ihrer Musik zu. die aus im Kofferraum oder auf der Ladefläche angebrachten grossen Boxen dröhnt. Jeder eine andere Musik, versteht sich. Andere nutzen ihr Mobiltelefon als Boxe, Klirren inbegriffen.
Auf dem Boot von Manaus nach Santarem
Am Mittwochmorgen wollte ich mich aufmachen und ein Ticket nach Santarem kaufen, als ich beim Frühstück gegen 7h auf den in Rio lebenden Engländer Adam traf, welcher an diesem Tage just die gleiche Strecke fahren will. Er hatte jedoch bereits am Vortag das Ticket gekauft. Somit wusste ich, dass um 12h ein Schiff ablegen wird. Kurzum entschloss ich mich, mit ihm um 8h auszuchecken und zu versuchen, dasselbe Schiff zu erwischen. Am Hafen angelangt, konnte ich beim gleichen Verkäufer ein Ticket zum selben Preis erwerben. So musste wir nur noch an Bord gehen, was sich als etwas schwieriger erwies, da wir nicht genau wussten, wo die Luis Afonso angelegt hatte. Nach mehrmaligem Durchfragen fanden wir es dann am anderen Terminal. Wir suchten uns Plätze vorne im Mitteldeck, in der Mitte des Schiffes. Dieser Punkt ist am weitesten von den Toiletten weg, ebenso vom hinten liegenden Motor und dem Tanzdeck über uns, würden wir doch die nächsten 33 Stunden auf dem Schiff verbringen.
So spannten wir schon fast vier Stunden vor der Abfahrt unsere Hängematten auf; first come, first serve.
So spannten wir schon fast vier Stunden vor der Abfahrt unsere Hängematten auf; first come, first serve.

Bis am Mittag füllten sich die Decks mit weiteren Passagieren, während das Schiff mit allem Möglichen beladen wurde: Kühlschränke einzeln transportiert, Unmenge an Schachteln mit Stereoanlagen, Kaffeemaschinen, Tische, Matratzen, Baumaterialien, dazwischen wurde auch noch ein Auto gesteckt.
Gegen 13 Uhr legten wir ab. Grundsätzlich wurde es mir auf der Fahrt nie langweilig, entweder sass ich an der Reeling und schaute zu wie das Ufer vorbeiging, machte ein Nickerchen in der Hängematte, las mein Buch oder redete mit Adam.
Zu den gewohnten Zeiten assen wir, denn die Kombüse servierte etwas Entsprechendes. Der Fahrtwind machte auch die Temperaturen ganz erträglich, zu Tage und in der Nacht. In der Hängematte nutze ich den Seidenschlafsack und decke mich zu, da es gegen vier Uhr doch kurz etwas ungewohnt kühl wird.
Unterwegs hielt das Schiff an weiteren Ortschaften, wobei sogleich ein Dutzend Verkäufer von Getränken, Esswaren, Schmuck und Uhren an Bord kamen um während des ca. 10-minütigen Anlegens etwas zu verdienen. Beim vorletzten Stopp vor Santarem mussten alle Hängematten hochgehängt und die Gepäckstücke für den Zoll und die Drogenfahndung bereitgelegt werden, damit der Drogenspürhund sein Arbeit verrichten konnte. Nach einer guten Stunde ging es dann auch schon weiter und spät am Abend erreichten wir Santarem.
Auf jeden Fall war die Fahrt ein tolles Erlebnis und wie gesagt kurzweilig. einfach zu empfehlen.
Montag, 10. Oktober 2011
In Amazonia
Frühmorgens, um sieben Uhr musste ich für den Ausflug in den Dschungel des Amazonas bereitstehen. Da schon eine Stunde zuvor das Frühstück bereit stand, konnte ich den Tag mit vollem Magen beginnen. Auch wenn es am Vortag hiess, dass das Essen dabei sei, man weiss ja nie wann es was gibt.
So wurde unsere siebenköpfige Gruppe in zwei Fuhren zum Rodoviaria, dem Busbahnhof gefahren. Ich nahm meine ganze Ausrüstung mit, die anderen nur einen kleinen Rucksack. Wir bestiegen den Bus und fuhren rund drei Stunden gen Norden und wurden dort empfangen. Nach einem kurzen Fussmarsch zum Wasser, ging es in einen kleinen Boot rund eineinhalb Stunden weiter flussaufwärts zur Lodge.
Dort haben wir uns erstmals einquartiert, denn die erste Nacht würden wir hier verbringen. Da noch etwas Zeit nach dem Mittagessen blieb, machte ich einen Spaziergang auf dem ringförmig hinter der Lodge angelegten Fussweg. Neben einer Art von Dschungelhuhn sah ich vorwiegend Käfer, Ameisen und viel Grün. Zu hören waren jedoch Baumfrösche, Papageien, Zikaden oder Grillen.
So wurde unsere siebenköpfige Gruppe in zwei Fuhren zum Rodoviaria, dem Busbahnhof gefahren. Ich nahm meine ganze Ausrüstung mit, die anderen nur einen kleinen Rucksack. Wir bestiegen den Bus und fuhren rund drei Stunden gen Norden und wurden dort empfangen. Nach einem kurzen Fussmarsch zum Wasser, ging es in einen kleinen Boot rund eineinhalb Stunden weiter flussaufwärts zur Lodge.
Dort haben wir uns erstmals einquartiert, denn die erste Nacht würden wir hier verbringen. Da noch etwas Zeit nach dem Mittagessen blieb, machte ich einen Spaziergang auf dem ringförmig hinter der Lodge angelegten Fussweg. Neben einer Art von Dschungelhuhn sah ich vorwiegend Käfer, Ameisen und viel Grün. Zu hören waren jedoch Baumfrösche, Papageien, Zikaden oder Grillen.

Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Boot und versuchten Piranhas zu fischen. Wir waren an drei verschiedenen Orten und hatten danach gerade mal ein Tier gefangen, und zwar durch den Guide Cristofo, welcher ein peruanischer Indio ist. Diesen Fisch und andere, durch die Angestellten gefangene Fische wurden dann als Nachtessen gereicht. Das Essen besteht (wie üblich) aus Reis, Spaghetti, Fleisch, Huhn und Fisch sowie Salat und Farofa.
Nach dem Nachtessen ging es wieder auf den Fluss hinaus, diesmal um Kaimane zu fangen. Cristofo konnte an zwei verschiedenen Stellen je ein jeweils gut 40 cm langes Tier mit der Hand fangen. Die kleine Kerle haben bereits ganz schön Kraft, geben sich bei richtiger Haltung jedoch ganz ruhig dem Herumreichen und fotografiert werden hin. Danach setzten wir die Tiere wieder aus.
Am zweiten Tag mussten wir noch früher als am Vortag aus den Federn und fuhren ein paar Kurven den mit Niedrigststand gefüllten Fluss hinunter, damit wir vom Boot aus den Sonnenaufgang bewundern konnten. Nach einen typischen Frühstück aus Brot, gesalzener Butter und vielen Früchten machten wir uns auf -wiederum nach einer kurzen Flussfahrt- eine Wanderung durch den Dschungel zu unternehmen. Der Wasserverlust beim Schwitzen ist immens, ich kam kaum zum Nachleeren was ich verlor. Verlieren ist eigentlich falsch, es ist ein reines Ausschwitzen, denn der Schweiss trocknet nicht, da es gegen 40 Grad heiss ist, wahrscheinlich gegen 100% Luftfeuchtigkeit herrschen und im Wald kein Wind weht. Wenigstens scheint die Sonne nicht direkt auf mich, abgesehen davon habe ich einen australischen Lederhut à la Crocodile Dundee ein paar Wochen vor Aufbruch gekauft. Wiederum viel Grün war zu betrachten, bis wir an ein rund 6-8 cm kleine Loch im Boden herankamen. Cristofo lockte mit eine dünnen Stock eine ca. 25 cm grosse braune Tarantel heraus.
Nach dem Nachtessen ging es wieder auf den Fluss hinaus, diesmal um Kaimane zu fangen. Cristofo konnte an zwei verschiedenen Stellen je ein jeweils gut 40 cm langes Tier mit der Hand fangen. Die kleine Kerle haben bereits ganz schön Kraft, geben sich bei richtiger Haltung jedoch ganz ruhig dem Herumreichen und fotografiert werden hin. Danach setzten wir die Tiere wieder aus.
Am zweiten Tag mussten wir noch früher als am Vortag aus den Federn und fuhren ein paar Kurven den mit Niedrigststand gefüllten Fluss hinunter, damit wir vom Boot aus den Sonnenaufgang bewundern konnten. Nach einen typischen Frühstück aus Brot, gesalzener Butter und vielen Früchten machten wir uns auf -wiederum nach einer kurzen Flussfahrt- eine Wanderung durch den Dschungel zu unternehmen. Der Wasserverlust beim Schwitzen ist immens, ich kam kaum zum Nachleeren was ich verlor. Verlieren ist eigentlich falsch, es ist ein reines Ausschwitzen, denn der Schweiss trocknet nicht, da es gegen 40 Grad heiss ist, wahrscheinlich gegen 100% Luftfeuchtigkeit herrschen und im Wald kein Wind weht. Wenigstens scheint die Sonne nicht direkt auf mich, abgesehen davon habe ich einen australischen Lederhut à la Crocodile Dundee ein paar Wochen vor Aufbruch gekauft. Wiederum viel Grün war zu betrachten, bis wir an ein rund 6-8 cm kleine Loch im Boden herankamen. Cristofo lockte mit eine dünnen Stock eine ca. 25 cm grosse braune Tarantel heraus.
Dies ist die gefährlichere von beiden, das Gift wirke gemäss unserem Guide nach etwa einer Stunde tödlich. Es gebe jedoch ein Gegengift, welches er nicht dabei habe... Später sah ich einen Kolibri gleich neben mir schweben: so klein und doch so laut. Nach dieser dreistündigen Wanderung kehrten wir in de Lodge zurück und assen zu Mittag. Ich übte mich im Hängematten aufhängen, würde doch jeder heute Abend in einer übernachten. Ich hatte zwei Tage zuvor eine gekauft, schliesslich würde ich auch auf dem Schiff eine benötigen.
Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg und erreichten das Nachtlager kurz vor der Dämmerung. Diese war dann auch nach 25 Minuten vorbei und die Hängematten waren montiert, das Feuer brannte und der Hunger war auch präsent. Aus einer Quelle wurde das Wasser für den Reis geschöpft und das bis zum Rückgrat durchgeschnittene Huhn (Frango, was sonst!) geputzt. Nachdem der Reis fertig gekocht hatte, wurde der auf zwei Stecken aufgespiesste Frango gegrillt. Neben diesen Beiden wurde auch noch eine Wurst gegrillt und das Ganze gerecht verteilt auf zu Tellern zurecht gefalteten Palmenblätter angerichtet.
Später am Abend musste ich dann mal austreten und fand hinter einem Baum eine Spinne, die ich dann dem Guide beschrieb: etwa so gross, wie wenn man beide Daumen und Zeigefinger zusammenhält und eine Kreis bildet, von grauer Farbe, lange, dünne Beine und ein spitz verlaufendes Hinterteil. Er meinte, das wäre eine Skorpionspinne, sehr gefährlich. Naja.
Die Nacht war feucht und unangenehm kühl gegen vier Uhr morgens; und mit 11h viel zu lange. Nach dem Frühstück aus den mitgebrachten Brötchen, einer geschnittenen Ananas, gekochten Einer und Kaffee brachen wir die Zelte, resp. Hängematten ab und liefen auf einem anderen Trampelpfad zurück. Nach einem kurzen Bad im Fluss assen wir zu Mittag bei strömendem Regen, jedoch gut unter Dach. Wie wir später erfuhren, war in Manaus selbst ein richtiger Sturm mit kaputten Dächer, umgeworfenen Bäumen und grossflächigen Stromausfall durchgegangen. Auf dem Rückweg, bei nachlassendem Regen konnte ich “endlich” meine Pellerine benutzen, nur Rumtragen kann ja auch nicht sein. Am restlichen Nachmittag ging es dann nach Manaus zurück und nach einer Dusch mit Seife fühle ich mich so richtig sauber.
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Die ersten Tage in Manaus
Am 5. Oktober ich gegen halb sechs weckte mich das Jetlag auf, obwohl ich gestern bis nach 22h durchgehalten habe. Ich ging dann aufs Klo und wieder schlafen. Ich habe nicht den Drang alles zu beschreiben, was ich mache; es gibt jedoch so ein paar Eigenheiten, resp. Länderspezifika, die als erwähnenswert meinerseits betrachtet werden.
Also: Das Klo. Dazu muss ich einen Satzausholen: Südamerikanische Kläranlagen -und soweit ich das beurteilen kann- sind im Gegensatz zu zumindest schweizerischen Kläranlagen nicht für den Abbau von WC-Papier ausgerichtet. Das bedeutet, man darf das benutzt Klo-Papier nicht in die Schüssel sonder muss eben dieses in den daneben bereitgestellten Abfallkübel werfen. Keine grosse Sache, eine Eigenheit alleweil.
Eine weitere Eigenheit ist die Tatsache, dass die Uhren etwas anders gehen; besonders beim öffentlichen Nahverkehr. Kurz: Irgendwann kommt der Bus dann schon. Das hatte ich auch nicht anders erwartet und es ist doch einfach interessant (kurzweilig), zwei Stunden an der grossen Bushaltestelle am Praça do Matriz zu stehen. Ich war überrascht, nicht kontinuierlich angehauen und um Geld oder anderes gebeten zu werden. Auch nach zwei Stunden hatte ich das Prinzip “Welcher Bus hält wo” noch nicht durchschaut, mir wurde es dann am Abend von einem Einheimischen erklärt. Wenn man’s weiss, ist’s zwar schön, aber es hilft nicht.
Ich besuchte das Innere der triumphalen Oper mitten im Amazonas, welche (etwas Kultur jetzt:) um 1896 erbaut wurde als Manaus die Hochburg des Gummis war. Marmor und edle Hölzer sind aufwändig verarbeitet, es finden heute noch Vorstellungen statt.
Ebenso besuchte ich den “Bosco do sciencia” mit ein paar Tieren (z.B. Seekuh mit deren Kleinaufzucht, grosse Otter, freilaufende Agouti und ein Zitteraal in einem Aussenbecken, da würden die Nilpferde im Zürcher Zoo fast neidisch). Den grossen Fischotter konnte ich sogar beim Fressen beobachten:
Die Hin- und Rückfahrt zum/vom obigen Park bewerkstelligte ich mit lokalen Bussen; Reiten ist weniger durchschüttelnd, dafür regelmässiger... Spass hat’s auf jeden Fall gemacht.
Am Abend habe ich dann von drei Esständen auf Rädern einen Spiess mit Hühnchen (mit scharfer Sauce und Farofa), einen Kitão (ähnlich dem amerikanischen Hotdog, jedoch mit Erbsen drin und dünnen Pommes oben drauf) und ein Pastel (frittierte Teigtasche mit G’Hackets drin) gegessen. War alles gut, keine Nachwehen.
Tags darauf machte ich nach einem gemütlichen Morgen den Ausflug zur “Vereinigung der Flüsse”. Unterhalb Manaus fliessen der Roi Negro und der Rio Solimões zusammen. Nun kann man eine “teure” Tour buchen um genau dies und anderes zu sehen; oder man geht auf eigene Faust. Somit bin ich mit Bus Nummer 213 (713 ginge auch) kreuz und quer durch Manaus gefahren und schliesslich am Hafen von Cease angekommen. Nimmt man die Fähre für Autos und Lastwagen, bezahlt man als Fussgänger nichts und ist gemütlich unterwegs. Natürlich musste zuerst das Füllen und professionelle Rückwärtsparkieren auf Deck vollständig abgeschlossen sein. Für einen Lastwagen mit nur einer hinten angetriebenen Achse über die Senke musste schon etwas schnell angegangen werden, damit der Schwung reicht. Er war ja nur mit Gasflaschen beladen. Dafür fast so schön beladen wie in Marokko.
In der Mitte des Flusses musste eine Halbinsel umschifft werden, bei welcher die Vereinigung stattfindet. Der Unterschied ist wirklich gut erkennbar.
Und kurz darauf sah ich noch ein paar Flussdelfine!
Auf der anderen Seite ging ich dann ordnungsgemäss mit den anderen Fussgänger von Bord, konkret wurde kaum mit anlegen abgeschlossen, schon fand das Entladen statt. Auf dieser Seite war die Erde so richtschön rot wie man es aus Dokumentationssendungen kennt. Dort kommt die “Rutschigkeit” jedoch nicht so ganz klar heraus. Die Autos hatten schon bei dieser kleinen Steigung Probleme.
In einen Restaurant habe ich dann einen Fischteller mit Feijão, Bohnen mit Reis, nur Reis, Teigwaren, Salat und Farofa (ja, alle Beilagen zusammen) sowie einem Saft Acerola nicht ganz verschlungen. An u hühna Portion für 12.50 Reais, also ca. 7.50 Fr.).
Mit einem Schnellboot fuhr ich dann zurück. Unterwegs wurden wir von der Flusspolizei angehalten und das Boot inspiziert. Nach zehn Minuten durften wir weiter und erreichten kurz darauf auch den Anlegeort. Mit dem Bus in einer wiederum abenteuerlichen Fahrt fuhr ich dann in Zentrum zurück.
Am Abend buchte ich dann eine Dschungeltour. Diese startet am Samstag und dauert drei Tage.
Also: Das Klo. Dazu muss ich einen Satzausholen: Südamerikanische Kläranlagen -und soweit ich das beurteilen kann- sind im Gegensatz zu zumindest schweizerischen Kläranlagen nicht für den Abbau von WC-Papier ausgerichtet. Das bedeutet, man darf das benutzt Klo-Papier nicht in die Schüssel sonder muss eben dieses in den daneben bereitgestellten Abfallkübel werfen. Keine grosse Sache, eine Eigenheit alleweil.
Eine weitere Eigenheit ist die Tatsache, dass die Uhren etwas anders gehen; besonders beim öffentlichen Nahverkehr. Kurz: Irgendwann kommt der Bus dann schon. Das hatte ich auch nicht anders erwartet und es ist doch einfach interessant (kurzweilig), zwei Stunden an der grossen Bushaltestelle am Praça do Matriz zu stehen. Ich war überrascht, nicht kontinuierlich angehauen und um Geld oder anderes gebeten zu werden. Auch nach zwei Stunden hatte ich das Prinzip “Welcher Bus hält wo” noch nicht durchschaut, mir wurde es dann am Abend von einem Einheimischen erklärt. Wenn man’s weiss, ist’s zwar schön, aber es hilft nicht.
Ich besuchte das Innere der triumphalen Oper mitten im Amazonas, welche (etwas Kultur jetzt:) um 1896 erbaut wurde als Manaus die Hochburg des Gummis war. Marmor und edle Hölzer sind aufwändig verarbeitet, es finden heute noch Vorstellungen statt.
Ebenso besuchte ich den “Bosco do sciencia” mit ein paar Tieren (z.B. Seekuh mit deren Kleinaufzucht, grosse Otter, freilaufende Agouti und ein Zitteraal in einem Aussenbecken, da würden die Nilpferde im Zürcher Zoo fast neidisch). Den grossen Fischotter konnte ich sogar beim Fressen beobachten:
Die Hin- und Rückfahrt zum/vom obigen Park bewerkstelligte ich mit lokalen Bussen; Reiten ist weniger durchschüttelnd, dafür regelmässiger... Spass hat’s auf jeden Fall gemacht.
Am Abend habe ich dann von drei Esständen auf Rädern einen Spiess mit Hühnchen (mit scharfer Sauce und Farofa), einen Kitão (ähnlich dem amerikanischen Hotdog, jedoch mit Erbsen drin und dünnen Pommes oben drauf) und ein Pastel (frittierte Teigtasche mit G’Hackets drin) gegessen. War alles gut, keine Nachwehen.
Tags darauf machte ich nach einem gemütlichen Morgen den Ausflug zur “Vereinigung der Flüsse”. Unterhalb Manaus fliessen der Roi Negro und der Rio Solimões zusammen. Nun kann man eine “teure” Tour buchen um genau dies und anderes zu sehen; oder man geht auf eigene Faust. Somit bin ich mit Bus Nummer 213 (713 ginge auch) kreuz und quer durch Manaus gefahren und schliesslich am Hafen von Cease angekommen. Nimmt man die Fähre für Autos und Lastwagen, bezahlt man als Fussgänger nichts und ist gemütlich unterwegs. Natürlich musste zuerst das Füllen und professionelle Rückwärtsparkieren auf Deck vollständig abgeschlossen sein. Für einen Lastwagen mit nur einer hinten angetriebenen Achse über die Senke musste schon etwas schnell angegangen werden, damit der Schwung reicht. Er war ja nur mit Gasflaschen beladen. Dafür fast so schön beladen wie in Marokko.
In der Mitte des Flusses musste eine Halbinsel umschifft werden, bei welcher die Vereinigung stattfindet. Der Unterschied ist wirklich gut erkennbar.
Und kurz darauf sah ich noch ein paar Flussdelfine!
Auf der anderen Seite ging ich dann ordnungsgemäss mit den anderen Fussgänger von Bord, konkret wurde kaum mit anlegen abgeschlossen, schon fand das Entladen statt. Auf dieser Seite war die Erde so richtschön rot wie man es aus Dokumentationssendungen kennt. Dort kommt die “Rutschigkeit” jedoch nicht so ganz klar heraus. Die Autos hatten schon bei dieser kleinen Steigung Probleme.
In einen Restaurant habe ich dann einen Fischteller mit Feijão, Bohnen mit Reis, nur Reis, Teigwaren, Salat und Farofa (ja, alle Beilagen zusammen) sowie einem Saft Acerola nicht ganz verschlungen. An u hühna Portion für 12.50 Reais, also ca. 7.50 Fr.).
Mit einem Schnellboot fuhr ich dann zurück. Unterwegs wurden wir von der Flusspolizei angehalten und das Boot inspiziert. Nach zehn Minuten durften wir weiter und erreichten kurz darauf auch den Anlegeort. Mit dem Bus in einer wiederum abenteuerlichen Fahrt fuhr ich dann in Zentrum zurück.
Am Abend buchte ich dann eine Dschungeltour. Diese startet am Samstag und dauert drei Tage.
Dienstag, 4. Oktober 2011
Die Anreise
Teil 1: Bis Mailand
So kam dann der 4. Oktober. Nach mässigem Ausschlafen (bis ca. 9h) packte ich meine Sachen zusammen. Zuunterst im grossen, oberen Fach des Rucksacks die Winterwäsche, darauf die Medikamente und dann die restliche Kleidung. Die Pellerine, das Moskitonetz und den Seidenschlafsack presste ich mit einer Hose ins untere Fach. Etwas Reisewäsche für den Notfall kam in die Umhangekommenängetasche.
So machte ich mich um den Mittag, nach einem letzten Stück Bündner Nusstorte und einem Espresso auf zum Flughafen. Ohne Zeitdruck fuhr ich mit dem Tram Nr. 10 an den Flughafen und konnte dort auch gleich den Rucksack nach dem selbstständigen Einchecken am Bäggätsch Drop abgeben. Er wog ca. 12kg, was eindeutig zu viel ist. Das muss ich noch reduzieren und ich weiss auch wie.
Gegen 15h traf ich noch meine Mutter und wir sassen noch etwas zusammen bis ich dann durch die Passkontrolle ging. Nachdem ich auch den Sicherheits-Tschäck hinter mir hatte, wartete ich bis zum Abflug. Thömas rief noch an, als er Bine verabschiedete; ich war jedoch schon zu “weit” im Flughafen drin, alsdass ein Treffen noch möglich gewesen wäre.
Pünktlich mit einer Verspätung von 20 Minuten flog ich dann nach Mailand. Mit einer sehr schönen Aussicht weit über die Alpen hinweg verlief der Flug sonst ruhig. Ich vermisste das italienische Ankommen mit Klatschen und Rufen, das hatte ich anders erwartet (vergl. Italy vs. EU).
Im Flughafen fand ich mich schnell zurecht und verbrachte dann rund zwei Stunden mit Lesen, Schreiben eines Teiles dieser Zeilen und Beobachten der Leute.
Teil 2: Zwischenstopp in São Pãolo
Inzwischen bin ich nach einer mehr oder weniger aufrecht verbrachten Nacht in São Paulo angekommen. Das Abendessen bestand typischerweise aus Frango (Poulet) und Reis. Vor allem Ersteres wurde schon vor zehn Jahren entsprechend angepriesen (ich erinnere an meine Erzählungen von “Aqui tem frango“, was soviel heisst wie “WIR haben Poulet“.
Nachdem ich das Gepäck in Empfang nahm und durch den Zoll ging, fand ich nach kurzem Umherirren einen Bancomaten und konnte mir vom lokalen Spielgeld rauslassen. Am Transferschalter war ich dann meinen Rucksack wieder los. Dort wog er nur noch 9 kg, wobei ich dann merkte, dass in der Schweiz die Plastikkiste mitgewogen wurde... Nichtsdestotrotz sind auch neun Kilo zuviel.
Dann wartete ich auf den Flug nach Manaus.
Teil 3: Nach Manaus
Der Rest der Reise verlief wie ich zuvor vermutete: Boooring. Es waren noch poplige 2600km bis Manaus, das Essen etwas mickrig und der Film mit dem Leinwandschwulen Piraten riss mich auch nicht vom Hocker. Bei der Gepäckausgabe kam mein Rucksack als eines der ersten Gepäckstücke an und da es ein Inlandflug war, mussten auch keine Formaliltäten durchgemacht werden. Der vor der Abreise versprochene Taxifahrer holte mich korrekt ab, was man von seiner Fahrweise nicht wirklich behaupten kann. Da sind die Marokkaner einiges zivilisierter, was z. B. korrektes Rechtsvorbeifahren, Drängeln auf allen Spuren, den Fussgänger widerwillig bei Grün über die Strasse lassen; und Grün überhaupt. Ich würde fast behaupten, der Mensch hat einen Sehfehler: Er erkennt Lichtsignale nicht.
Am ersten Nachmittag lief ich etwas umher, kaufte noch ein kleines Vorhängeschloss, Wasser und ass schliesslich auch noch was.
Übrigens: Was in den letzten Wochen so stattfand, wird noch nachgeliefert.
So kam dann der 4. Oktober. Nach mässigem Ausschlafen (bis ca. 9h) packte ich meine Sachen zusammen. Zuunterst im grossen, oberen Fach des Rucksacks die Winterwäsche, darauf die Medikamente und dann die restliche Kleidung. Die Pellerine, das Moskitonetz und den Seidenschlafsack presste ich mit einer Hose ins untere Fach. Etwas Reisewäsche für den Notfall kam in die Umhangekommenängetasche.
So machte ich mich um den Mittag, nach einem letzten Stück Bündner Nusstorte und einem Espresso auf zum Flughafen. Ohne Zeitdruck fuhr ich mit dem Tram Nr. 10 an den Flughafen und konnte dort auch gleich den Rucksack nach dem selbstständigen Einchecken am Bäggätsch Drop abgeben. Er wog ca. 12kg, was eindeutig zu viel ist. Das muss ich noch reduzieren und ich weiss auch wie.
Gegen 15h traf ich noch meine Mutter und wir sassen noch etwas zusammen bis ich dann durch die Passkontrolle ging. Nachdem ich auch den Sicherheits-Tschäck hinter mir hatte, wartete ich bis zum Abflug. Thömas rief noch an, als er Bine verabschiedete; ich war jedoch schon zu “weit” im Flughafen drin, alsdass ein Treffen noch möglich gewesen wäre.
Pünktlich mit einer Verspätung von 20 Minuten flog ich dann nach Mailand. Mit einer sehr schönen Aussicht weit über die Alpen hinweg verlief der Flug sonst ruhig. Ich vermisste das italienische Ankommen mit Klatschen und Rufen, das hatte ich anders erwartet (vergl. Italy vs. EU).
Im Flughafen fand ich mich schnell zurecht und verbrachte dann rund zwei Stunden mit Lesen, Schreiben eines Teiles dieser Zeilen und Beobachten der Leute.
Teil 2: Zwischenstopp in São Pãolo
Inzwischen bin ich nach einer mehr oder weniger aufrecht verbrachten Nacht in São Paulo angekommen. Das Abendessen bestand typischerweise aus Frango (Poulet) und Reis. Vor allem Ersteres wurde schon vor zehn Jahren entsprechend angepriesen (ich erinnere an meine Erzählungen von “Aqui tem frango“, was soviel heisst wie “WIR haben Poulet“.
Nachdem ich das Gepäck in Empfang nahm und durch den Zoll ging, fand ich nach kurzem Umherirren einen Bancomaten und konnte mir vom lokalen Spielgeld rauslassen. Am Transferschalter war ich dann meinen Rucksack wieder los. Dort wog er nur noch 9 kg, wobei ich dann merkte, dass in der Schweiz die Plastikkiste mitgewogen wurde... Nichtsdestotrotz sind auch neun Kilo zuviel.
Dann wartete ich auf den Flug nach Manaus.
Teil 3: Nach Manaus
Der Rest der Reise verlief wie ich zuvor vermutete: Boooring. Es waren noch poplige 2600km bis Manaus, das Essen etwas mickrig und der Film mit dem Leinwandschwulen Piraten riss mich auch nicht vom Hocker. Bei der Gepäckausgabe kam mein Rucksack als eines der ersten Gepäckstücke an und da es ein Inlandflug war, mussten auch keine Formaliltäten durchgemacht werden. Der vor der Abreise versprochene Taxifahrer holte mich korrekt ab, was man von seiner Fahrweise nicht wirklich behaupten kann. Da sind die Marokkaner einiges zivilisierter, was z. B. korrektes Rechtsvorbeifahren, Drängeln auf allen Spuren, den Fussgänger widerwillig bei Grün über die Strasse lassen; und Grün überhaupt. Ich würde fast behaupten, der Mensch hat einen Sehfehler: Er erkennt Lichtsignale nicht.
Am ersten Nachmittag lief ich etwas umher, kaufte noch ein kleines Vorhängeschloss, Wasser und ass schliesslich auch noch was.
Übrigens: Was in den letzten Wochen so stattfand, wird noch nachgeliefert.
Abonnieren
Posts (Atom)