Am Mittwochmorgen wollte ich mich aufmachen und ein Ticket nach Santarem kaufen, als ich beim Frühstück gegen 7h auf den in Rio lebenden Engländer Adam traf, welcher an diesem Tage just die gleiche Strecke fahren will. Er hatte jedoch bereits am Vortag das Ticket gekauft. Somit wusste ich, dass um 12h ein Schiff ablegen wird. Kurzum entschloss ich mich, mit ihm um 8h auszuchecken und zu versuchen, dasselbe Schiff zu erwischen. Am Hafen angelangt, konnte ich beim gleichen Verkäufer ein Ticket zum selben Preis erwerben. So musste wir nur noch an Bord gehen, was sich als etwas schwieriger erwies, da wir nicht genau wussten, wo die Luis Afonso angelegt hatte. Nach mehrmaligem Durchfragen fanden wir es dann am anderen Terminal. Wir suchten uns Plätze vorne im Mitteldeck, in der Mitte des Schiffes. Dieser Punkt ist am weitesten von den Toiletten weg, ebenso vom hinten liegenden Motor und dem Tanzdeck über uns, würden wir doch die nächsten 33 Stunden auf dem Schiff verbringen.
So spannten wir schon fast vier Stunden vor der Abfahrt unsere Hängematten auf; first come, first serve.
So spannten wir schon fast vier Stunden vor der Abfahrt unsere Hängematten auf; first come, first serve.

Bis am Mittag füllten sich die Decks mit weiteren Passagieren, während das Schiff mit allem Möglichen beladen wurde: Kühlschränke einzeln transportiert, Unmenge an Schachteln mit Stereoanlagen, Kaffeemaschinen, Tische, Matratzen, Baumaterialien, dazwischen wurde auch noch ein Auto gesteckt.
Gegen 13 Uhr legten wir ab. Grundsätzlich wurde es mir auf der Fahrt nie langweilig, entweder sass ich an der Reeling und schaute zu wie das Ufer vorbeiging, machte ein Nickerchen in der Hängematte, las mein Buch oder redete mit Adam.
Zu den gewohnten Zeiten assen wir, denn die Kombüse servierte etwas Entsprechendes. Der Fahrtwind machte auch die Temperaturen ganz erträglich, zu Tage und in der Nacht. In der Hängematte nutze ich den Seidenschlafsack und decke mich zu, da es gegen vier Uhr doch kurz etwas ungewohnt kühl wird.
Unterwegs hielt das Schiff an weiteren Ortschaften, wobei sogleich ein Dutzend Verkäufer von Getränken, Esswaren, Schmuck und Uhren an Bord kamen um während des ca. 10-minütigen Anlegens etwas zu verdienen. Beim vorletzten Stopp vor Santarem mussten alle Hängematten hochgehängt und die Gepäckstücke für den Zoll und die Drogenfahndung bereitgelegt werden, damit der Drogenspürhund sein Arbeit verrichten konnte. Nach einer guten Stunde ging es dann auch schon weiter und spät am Abend erreichten wir Santarem.
Auf jeden Fall war die Fahrt ein tolles Erlebnis und wie gesagt kurzweilig. einfach zu empfehlen.
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