Inzwischen ist es Dienstagabend, ich sitze in der anderen Bar mit Terrasse und (freiem) Internetzugriff. Ich habe nun erfahren, dass nach einem Raketenstart (dieser war am 21. Oktober) in französisch Guyana viele der Beteiligten noch eine Woche oder so Ferien machen. Dies zeigt sich vor allem in der Belegung der Hotels. Aus diesem Grund musste ich gestern das Hotel Central verlassen und habe mich im Hotel Ket Tai. Da es ein bisschen heruntergekommen und nicht im Zentrum gelegen ist, taugt es wohl nicht für die sich erholenden Physiker etc. Das hilft mir einen Schlafplatz zu finden, was sich in Kourou all äusserst schwierig erweist. Ursprünglich wollte ich gestern dorthin und ein paar Tage dort bleiben. Nun habe ich bis Freitag das Zimmer hier in Cayenne, eine Reservationsanfrage für Freitag bis Montag ist jedoch noch offen.
Auch mit den Taxi collective ist es kaum möglich an die touristischen Orte hinzukommen und mit einem Einzeltaxi ist wohl das Hinkommen einfach, das Zurück erweist sich als eher schwierig. Beim Taxi collective muss man halt einfach an der Hauptstrasse warten bis dann mal eines vorbeifährt. Da diese erst losfahren wenn sie mit Fahrgästen voll sind, kann das dauern. Es gibt jedoch auch sonst ganz nette Leute: Gestern wollte ich an den Strand von Montjoli, mit dem Taxi collective kam ich in die Nähe und ging dann zu Fuss. Für den Rückweg wartete ich auf das besagte Taxi, als nach rund zehn Minuten ein Corsa-ähnlicher Kleinwagen mit einer Familie anhielt und der Vater, sprich der Fahrer, mich fragte wohin ich denn wolle. “Ins Zentrum von Cayenne“, sagte ich und er meinte, dass das für zwei Euro kein Problem wäre. das Sammeltaxi hätte dasselbe gekostet,; als Vergleich,: Hier ist ein Kaffee für den selben Betrag zu haben. Nach zwanzig Minuten bei einem interessanten Gespräch mit dieser aus Kolumbien stammenden vierköpfigen Familie erreichten wir den Hauptplatz und verabschiedeten uns voneinander. Ich hätte wohl noch lange dort warten können.
Das war die Nachmittagsbeschäftigung. Der Montagvormittag war auch spannend: Für Surinam benötigt man als Schweizer (und fast alle anderen Nationen auch) ein Visa. Da ich dieses nicht von zuhause aus organisieren konnte, plante ich dies hier in Cayenne zu machen. Somit habe ich nach dem Auschecken aus dem Central Hotel, in dem ich meinen Rucksack deponieren konnte bei einem Fotografiegeschäft Passfotos (ohne Ohrring, wichtig!) und Kopien vom Pass und der Gelbfieberimpfung machen lassen. Dann, nach einem kleinen Frühstück in einer kleinen Bäckerei habe ich mich zur Botschaft begeben. Diese hat von Montag bis Donnerstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Ich war gegen 9:15 dort. Vor dem Eingang waren schon einige Personen am Warten, der freundliche, jedoch bestimmte Türwachhabende gab mir einen Visumantrag und eine Laufnummer, die 28. Soeben wurde die Sieben hereingerufen... Drinnen hatte es 8 Plätze zum warten und es war nur eine Person pro Laufnummer das Eintreten erlaubt. Dies konnte jedoch bis zu fünf Anträge mitbringen. Gegen 10h30 durfte ich dann in den Warteraum und mich setzen, als die 21 aufgerufen wurde. Irgendwann war ich dann an der Reihe und die Dame hinter der Glasscheibe bearbeitete meinen Antrag. Da man eigentlich ein Ausreiseticket vorweisen musste, war ich mir nicht sicher ob es ein Visum geben würde. Als sie mich danach fragte, sagte ich ihr, dass ich über Guyana nach Brasilien ausreise. Damit war sie dann zufrieden, das Nichtvorhandensein der Wohnadresse im Schweizer Pass war dann neu für sie. Da ich dese jedoch auf dem Antrag hinschrieb und ich dies ihr dann auch glaubhaft machen konnte, das Foto auch in Ordnung war (andere wurden deswegen wieder weggeschickt), machte sie ein Päckchen mit den Kopien, dem Pass, der Laufnummer und gab mir zu verstehen, dass ich zu warten habe. Nach einer weiteren halben Stunde rief sie mich an den Schalter und entrichtete den Betrag von 42 Euros, was mich schon mal positiv stimmte. Ich erhielt auf dem Zettel mit der Laufnummer die Bestätigung, dass ich bezahlt habe und “darf” den Pass am Donnerstag zwischen 14h30 und 15h abholen. Anschliessend ging ich zum anderen Hotel, die Dame am Empfang musste sich mit einer Kopie des Passes zufrieden geben.
Zurück zu heute: Da die Hotelsituation anscheinend nur im Ket Tai (es hat übrigens nix mit Thailand am Hut) zu lösen ist, ich bis Donnerstag auf den Pass warten muss und das Durchführen von Ausflügen mit “ÖV” kaum möglich , habe ich mich entschlossen ein Auto mieten. Gesagt, getan. Ich erhielt einen Peugeot 206 irgendwas am späten Nachmittag, nachdem ich als Überbrückung etwas wie einen Kangoo erhielt, da der andere noch nicht bereit war. das Auto ist für eine Woche gemietet, damit werde ich das folgende Programm abspulen: Am Mittwoch in den Osten nach Cacao und Kaw, am Donnerstag Morgen in den Zoo, am Nachmittag den Pass abholen, Freitag Arianespace in Kourou, Samstag oder Sonntag die Iles des Salut, umgekehrt dazu Kourou selbst besichtigen und am Montag eine frühe Rückgabe und gleichentags mit dem Taxi collective nach Saint Laurent du Maroni. So der Plan...
Heute habe ich das Fahren genossen, ist wie in Frankreich. Ausserdem machte ich Ausfüge zum Fort Diamant (wegen Umbau geschlossen), die Kurzwanderung “Les Salines” (Kleine Seen hinter der Küste) und machte einen Spaziergang am Strand. Dies nicht bevor ich eine flache, im Vergleich leichte Kamera gekauft und Strassenkarten im Touristoffice organisiert habe. Solche Tage sind voll der StressJ
Fotos werden/wurden nachträglich in den Text integriert. Die andere Kamera werde ich, so schade es auch ist, irgendwo “vergessen, da es nach weiterem Nachfragen in Cayenne wirklich niemanden gibt, der Reparaturen durchführt. Ich warte mal noch Kourou ab, muss ja nur bedingt alles tragen.
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